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Klima und Wandel

Warum das Ende der Atomkraft naht

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerFreitag, 10.01.2020

Surprise, surprise: Frankreich wird vorerst keine neuen Atomreaktoren bauen. Umweltministerin Elisabeth Borne erklärte in der Pariser Nationalversammlung, dass statt dessen zuerst einmal ein Umstieg auf Erneuerbare Energien geprüft werden solle. Die Entscheidung über neue AKWs wird damit auf frühestens Ende 2022 verschoben. Das ist nach der ersten Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron.

Frankreich ist das Land mit dem höchsten Atomstromanteil auf der Welt: 2016 lieferte die Atomspaltung 72 Prozent der Elektrizität des Landes. Viele Anlagen haben längst ihr ingenieurtechnisches Alter überschritten, das AKW Fessenheim im Elsass ging beispielsweise schon vor 43 Jahren in Betrieb. Normalerweise sind solche Anlagen auf 40 Jahre ausgelegt.

Weil deshalb in den nächsten Jahren einige Atomreaktoren vom Netz gehen müssten, hatte Frankreich den Bau einer neuen, sichereren Reaktorgeneration in Auftrag gegeben. In Flamanville sollte der neue Reaktor ursprünglich für 3,3 Milliarden Euro Baukosten 2012 in Betrieb gehen. Mittlerweile explodierten die Kosten auf 12 Milliarden Euro, das Kraftwerk wird niemals Gewinn schreiben. Fertig wird es frühestens 2023, weshalb Frankreichs Regierung jetzt die Reißlinie zog: Soll sich doch der nächste Präsident mit dem Problem rumschlagen.

Nicht der einzige Versuch, der Atomkraft in der EU neues Leben einzuhauchen: In Finnland wird seit 2005 an der Zukunft der Atomverstromung gebaut. Just jener Reaktortyp, der auch in Frankreich die Zukunft bedeuten sollte, wird augenscheinlich niemals fertig – und damit das größte Investitiosfiasko Finnlands.

Zuletzt hatte es auch von Leuten, die als intelligent gelten, Forderungen gegeben, die Atomkraft im Kampf gegen den Klimawandel einzusetzen: Atomstrom sei schließlich nahezu CO2-frei. Dass allerdings Atomstrom einer anderen Logik gehorcht als Sonne, Wind und Biomasse, das blieb unerwähnt: Grundlaststrom aus AKW verstopft die Netze und verhindert den Ausbau der Erneuerbaren. Beides zusammen, das geht nicht.

Warum das Ende der Atomkraft naht

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Kommentare 2
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als 4 Jahre

    Was die explodierenden Kosten anbetrifft und die langen Bauzeiten, da dürften wir auch keine Bahnhöfe und Flughäfen mehr bauen. Selbst Radwege werden zum Geld- und Zeitdesaser In Deutschland.
    https://www.faz.net/ak...

    Und wie sieht es mit den Zeit- und Kostenplänen oder der Akzeptanz bei Windanlagen (oder auch Stromtrassen) aus - wie lange dauert es heute um eine solche Anlage von der Planung über den Antrag in Betrieb zu nehmen.
    Das diese Trends der Verlangsamung und Teuerung weniger mit der konkreten Technologie zusammenhängt sondern mit den überregulierten und angstgetriebenen Strukturen in unserem Land, liegt eigentlich nahe.

    Wenn man die verschiedene Alternativen abwägt, dann sollte man das weniger aus dem Bauch heraus und mehr mit kühlem Blick auf das ganze tun.

  2. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als 4 Jahre

    Besonders nachts und bei Windstille, da verstopft die Kernenergie die Netze. Aber dieser Unsinnsglaube ist wohl nicht tod zu kriegen. Ja, die Logik von Kernkraft ist eine andere, deswegen wird sie benötigt.

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