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Klima und Wandel

Trotz Kohleausstieg: Wie in Deutschland Dörfer für den Kohleabbau zerstört werden

Daniela Becker
Autorin

"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.

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Daniela BeckerMittwoch, 22.07.2020

In Deutschland wird sich zu Recht oft über andere Länder aufgeregt, wenn dort rücksichtslos Heimat von Menschen oder Natur zerstört wird. Etwa der Regenwald in Brasilien für den Anbau von Soja, oder wenn in China für große Wasserkraftwerke ganze Dörfer platt gemacht werden. Dabei wird oft vergessen, dass ganz genau das gleiche in Deutschland ebenfalls passiert.

Im Moment reißt der Kohlekonzern RWE ein Teilstück der Landstraße L277 weg, um den Tagebau Garzweiler II zu erweitern.

Das geht, obwohl vor zwei Wochen das „Kohleausstiegsgesetz“ beschlossen wurde. Denn dessen Paragraph 48 hat die „energiepolitische und energiewirtschaftliche Notwendigkeit des Tagebaus Garzweiler II“ verfügt.

Gegen das Gesetz sind freilich sowohl auf nationaler wie auf europäischer Ebene juristische Beschwerden anhängig – aber RWE baggert schon mal Fakten. 

Für das gesperrte Stück gibt es keine Alternativroute, und es ist nicht nur die letzte bauliche Trennungslinie zwischen den Dörfern und dem Tagebau, sondern es war auch eine wichtige, von vielen Autofahrern genutzte Nord-Süd-Verbindung.

Die betroffene Bevölkerung und Aktivisten der Bewegung "Alle Dörfer bleiben" wehren sich erbittert.

Während die Landespolitik fern der Realität der Anwohner agiert, wehrt sich eine Sprecherin der nördlich gelegenen Kommune Mönchengladbach zumindest – und ungewohnt deutlich – verbal: „Nicht zuletzt sind neben den großräumig wirksamen wasserwirtschaftlich-ökologischen Themen, der Verlust der Nachbarschaften und des Hinterlandes sowie die gekappten räumlichen Verbindungen als Folge des wandernden Lochs und schließlich der auf Dauer (Ewigkeit) bestehende Verlust der Landoberfläche wesentliche Argumente, sich gegen den Tagebau zu wehren.“

Ob sich RWE davon beeindrucken lässt, ist fraglich. Als sicher kann gelten, dass ein Teil der Bevölkerung politikverdrossen zurückgelassen wird.

Antje Gerlach aus dem 2016 per Leitentscheidung vor dem Tagebau „geretteten“ Nachbardorf stehen die Tränen in den Augen: „Holzweiler beginnt gerade zu zeigen, dass man einen Ort, der schon aufgegeben war, auch wiederbeleben kann. Jetzt wird uns ringsum alles abgeschnitten; das ist furchtbar für die kleinen Geschäfte im Ort genauso wie für uns persönlich, denn wir haben ja Freunde in den Nachbarorten.“ Das findet auch Arndt Klocke, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag NRW „verheerend“ und verspricht eine Kleine Anfrage an das Verkehrsministerium. Für die Anwohner am Grubenrand, deren Glaube an demokratische Verfahren schwindet, kommt das aber zu spät.

Trotz Kohleausstieg: Wie in Deutschland Dörfer für den Kohleabbau zerstört werden

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