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piqer für: Klima und Wandel Fundstücke
Reimer war 1989 Mitbegründer der ersten überregionalen Umweltzeitschrift der DDR, der ÖkoStroika. Danach volontierte er bei der Berliner Zeitung, wurde dort Redakteur und dann Reporter der Morgenpost in Sachsen. 1998 ging er zur taz als Korrespondent, 2000 wurde er taz-Redakteur, zuständig für Energie und Klima.
Mit Toralf Staud gründete Nick Reimer 2007 das Onlinemagazin klimaretter.info, dessen Chefredakteur er bis Mitte 2016 war. Das Portal ist Ergebnis ihres Buches "Wir Klimaretter", dass 2007 im kiwi-Verlag erschien. Zuletzt publizierte Reimer "Schlusskonferenz - Geschichte und Zukunft der Klimadiplomatie" 2015 bei oekom. Er ist Mitbegründer des GutWetter-Verlags, der selbstverwalteten, hierarchielosen Journalismus betreibt.
www.GutWetterverlag.de
www.klimaretter.info
www.Klima-Luegendetektor.de
Die NASA-Daten gelten als die Zuverlässigsten, die etwas über die weltweite Temperatur aussagen. Jetzt sind sie für den April publik - und wieder steht ein neuer Rekord zu Buche: Der globale Durchschnitt lag im abgelaufenen Monat etwa 1,4 Grad über dem Niveau des späten 19. Jahrhunderts. Damit setzt sich der Trend fort: Auch im März und Februar hatte die NASA schon Rekorde gemessen.
Ist damit also das 1,5-Grad-Ziel, dass die UN-Klimadiplomaten auf der Pariser Klimakonferenz im Dezember beschlossen hatten, jetzt schon futsch? In Bonn tagt ja derzeit - wenn auch reichlich unbeachtet - die nächste UN-Klimakonferenz, die krampfhaft an dem 1,5-Grad-Ziel festhält. Von der Realität längst überholt?
"Die globale Temperatur hat jetzt einen zusätzlichen Push bekommen", sagt der Klimaforscher Stefan Rahmstorf im Deutschlandfunk. Das hat mit dem El-Nino-Ereignis im tropischen Pazifik zu tun: "Solche El Ninos treten alle paar Jahre auf und wir schätzen, dass etwa 0,2 Grad jetzt hinzugekommen sind durch das El-Nino-Ereignis, was langsam zu Ende geht. Wir rechnen damit, dass die Temperaturen dann in den nächsten Monaten auch wieder beginnen zu sinken."
Dennoch kann Rahmstorf keine Entwarnung geben: "Ich denke, wir haben noch gute Chancen, unterhalb der Zwei-Grad-Grenze zu bleiben, aber die 1,5 Grad, die in Paris ja als Ambition auch anvisiert sind, die wären nur noch zu halten, wenn wir sehr rasch weltweit die Emissionen senken, quasi ab sofort."
Zur Erinnerung: Jenseits dieser Zwei-Grad-Grenze gibt es mindestens 16 so genannte Kippelemente, die - einmal ausgelöst - nicht mehr gestoppt werden können, egal was der Mensch dagegen zu tun plant. Stimmen die Forschungen, würde das beispielsweise einen langfristigen Anstieg der Meeresspiegel um bis zu vier Meter bringen. Küstenstädte wie New York, Schanghai, Singapore, Hamburg oder Tel Aviv müssen deshalb genauso aufgegeben werden, wie die niedrig gelegenen Inselstaaten und Küstengebiete. Und das ist nur eine der gravierendsten Folgen.