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Klima und Wandel

Harald Welzer spricht Klartext: „Apokalypse-Rhetorik ist strunzdoof“

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannDonnerstag, 16.08.2018

Am heiß diskutierten, von vielen hoch gelobten „Loosing-Earth“-Stück aus der New York Times (hier gepiqt) hat sich eine (auch bei piqd geführte, etwa hier und hier) Debatte darüber entzündet, warum Wissen und Handeln beim Klimaschutz so weit auseinander liegen. Dabei geht es vor allem um die Frage der Vermittlung – etwa darum, wie Klimawissenschaftler mit offenen Forschungsfragen umgehen sollten. Oder welche Rolle Journalisten in diesem Kontext übernehmen sollten.

Zu dieser Debatte trägt nun Deutschlands Star-Soziologe Harald Welzer in einem langen wie lesenswerten Interview für „Perspective Daily“ eine radikale Perspektive bei. Er geht darin hart ins Gericht mit den Klimaforschern: Sie erzeugen mit Untergangsszenarien nichts als Panik, so sein in erfrischend klaren Worten formulierter Vorwurf. Das verhindert, eine Vorstellung von der Veränderbarkeit der Gesellschaft zu entwickeln. Nötig ist zum einen eine Art Inventur: Was kann bleiben („unsere Rechts- und Zivilisationsgüter“), was muss verändert werden, was muss weg („Autos in der Stadt, Kreuzfahrten, SUVs“)? Zum anderen:

Gleichzeitig müssen wir ein positives Bild entwickeln, wie eine solche ökologisch aufgeklärte Gesellschaft aussehen kann. Dann können wir politisch daran arbeiten, das umzusetzen.

Welzer lädt mit vielen seiner Argumente zu Widerspruch ein (zu diskutieren wäre zum Beispiel, wie sich der von ihm hoch gehaltene Liberalismus mit den starken ordnungsrechtlichen Eingriffen verträgt, die mit seiner Idee gesellschaftlicher Entwicklung verbunden sind). Kaum zu bestreiten ist jedoch seine zentrale These, dass es den Klimaschützern nicht gelungen ist, ein „Gegenmodell zur aktuellen Hyperkonsum-Gesellschaft“ zu entwickeln.

Harald Welzer spricht Klartext: „Apokalypse-Rhetorik ist strunzdoof“

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Kommentare 4
  1. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor mehr als 5 Jahre

    Kurzweiliges Interview, kann nur zustimmen. Für mich ist Prechts "Jäger, Hirten, Kritiker" der einzige Versuch einer Utopie einer ökosozialen Gesellschaft (https://www.piqd.de/te...)

    Kennt ihr weitere?

    1. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

      Kurzeilig schon, aber hintenraus verdammt dünn finde ich...ein Profi-Prediger, der gegen das Predigen predigt...? Ich weiß ja nicht.
      Klar stimmts alles, aber steht er den jeden Tag vor Altmaiers Ministerium und demonstriert?

      Und wie passt das tolle "Predigen an die Frommen" denn zu der Idee, dass 5% den Rest mitnehmen sollen? Das klingt für mich schon nach einer sehr bequemen Argumentation.

      Irgendwie (wie Precht auch) ein Politiker außerhalb der Parteien. Ich finde, er ist klug. Ich finde, er versteht viel. Ich finde, er sollte auch mitmachen. Wenn er doch an Praxis glaubt?

    2. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor mehr als 5 Jahre

      @Marcus von Jordan Ohne mich jetzt allzu sehr ins Zeug legen zu wollen für Welzer (dafür habe ich bei zu vielen seiner Thesen Bauschschmerzen), liegt doch einer seiner Stärken darin, dass er gerade nicht als Prediger auftritt, finde ich. Das ist zum einen eine Sache der Form: Er argumentiert sehr klar und straight. Zudem verzichtet er, zumindest in diesem Interview, auf einen moralischen Überbau.

      Und was die 5 Prozent angeht - ja, sehe ich grundsätzlich auch so. Welzer unterschätzt imho hier die Trägheit, die die indifferenten 80 Prozent in das System bringen. Aber nichtsdestotrotz ist das Adressieren der 5 Prozent notwendig, zur Motivation, Inspiration, für bessere Argumente. Denn ohne die geht halt gar nichts.

    3. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

      @Ralph Diermann vielleicht tue ich ihm da unrecht...hier predigt er schon ziemlich finde ich. Nicht so sehr moralisch. das stimmt. Aber eben schon sehr fordernd.
      Und ja - da muss jeder wissen woran er glaubt - mein Eindruck ist, dass die 5% mit den Füßen scharren und warten, dass eine Methode sichtbar wird, wie man in der Breite wirksam wird. Sehr gefallen hat mir sein Einsatz, dass man aber eben nicht vorab auf die Quittung hoffen darf.

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