Wenn man das 2 ° - Ziel ernst nimmt, kann man auch der Landwirtschaft nur eine bestimmte Emissionsmenge zuschreiben - und das bei erheblich mehr Menschen, die satt werden wollen. Das World Resource Institute hat die Perspektive für 2050 untersucht.

Es hat hier drei sich widersprechende Ziele identifiziert:

- Die "Ernährungslücke": Das WRI schätzt, dass die Menschheit 2050 56 % mehr Kalorien benötigen wird als 2010.

- Daraus folgt die "Anbauflächen-Lücke": Die Hektarerträge steigen seit langem ununterbrochen an, aber selbst mit dieser Steigerung müsse eine zusätzliche Landfläche in der doppelten Größe Indiens bebaut werden, um bei sonst gleichen Bedingungen diese Kalorienzahl zu produzieren.

- Dies würde jährliche Emissionen aus Landnutzung von 15 Gt CO2-äquivalent verursachen - gegenüber 4 Gt, die für das 2°-Ziel erlaubt sind, zu schweigen von dem 1,5°-Ziel. Das ist die "Emissions-Lücke"

Dies erscheint so unlösbar wie die Quadratur des Kreises. Das WRI hat jedoch fünf Kernbereiche identifiziert, in denen kluge und entschiedene Politik einen Erfolg zumindest möglich erscheinen lässt:

1. Produktivität und Effizienz. Das meint Hektarerträge und Effizienz von Düngemitteleinsatz und ähnliches.

2. Nachfrage. Weniger Verlust und Verschwendung, weniger tierische Produkte, kein Agrotreibstoff, Zugang von Frauen zu Bildung und Verhütungsmitteln, was die Geburtenrate senkt.

3. Gesetzlicher Schutz von Wäldern, Savannen und Mooren, um zu erreichen, dass das Produktionswachstum auf dem existierenden Land erfolgt und wenig durch Expansion und Verlagerung.

4. Weniger Viehwirtschaft. Sie nutzt 2/3 des Landes, emittiert 1/2 der Treibhausgase der Landwirtschaft, erzeugt aber nur wenige Prozent der Kalorien.

5. Wiederaufforstung und Wiederherstellung von Mooren.

6. Verminderung der Treibhausgasemissionen der Produktion

7. R&D.

Den entsprechenden Report findet ihr hier:

https://www.wri.org/our-work/project/world-resources-report/world-resources-report-creating-sustainable-food-future