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Klima und Wandel

Energie aus der Wüste: Was wurde eigentlich aus Desertec?

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannMittwoch, 21.09.2022

Ein kleines rotes Quadrat auf einer Karte von Nordafrika, ein Farbtupfer inmitten der Sahara – viel mehr brauchte der vor einigen Jahren verstorbene Physiker Gerhard Knies nicht vor knapp 15 Jahren, um Klimaschützer wie Konzerne gleichermaßen in den Bann zu ziehen: Eine Wüstenfläche von gerade einmal 300-mal 300 Kilometern reiche aus, um die ganze Welt mit Sonnenstrom zu versorgen. Mit dem Kästchen auf der Karte warb Knies zusammen mit dem Club of Rome für eine kühne, als Desertec bezeichnete Idee: Warum nicht dieses gigantische Potenzial nutzen, um dort grünen Strom für Europa zu erzeugen?

In den arabischen und nordafrikanischen Staaten stießen Knies und seine Mitstreiter mit ihrem Konzept damals allerdings größtenteils auf höfliches Desinteresse. Doch was ist seitdem passiert? Das beschreibt der freie Autor Martin Häusler in der brand eins in einem längeren Stück. Heute arbeiten einige der Staaten sowie Unternehmen in den beiden Regionen mit Hochdruck daran, diese Vision zu verwirklichen, mit Unterstützung der Desertec-Initiatioren – allerdings zu ihren eigenen Bedingungen. Ihnen geht es darum, zunächst einmal die Energienachfrage vor Ort zu decken. Doch auch der Export ist für sie perspektivisch sehr attraktiv, braucht Europa doch riesige Mengen an grünem, also mit Ökostrom erzeugten Wasserstoff. So wird die Vision von der Wüste als gigantische Energiequelle doch noch Wirklichkeit.

Energie aus der Wüste: Was wurde eigentlich aus Desertec?

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Kommentare 4
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor mehr als ein Jahr

    Danke für den Piq, superinteressant.
    Es geht nicht nur um Wasserstoff, der ist nämlich nur sehr teuer und aufwändig ohne Pipeline zu transportieren*, sondern auch um Strom per Hochspannungs-Gleichstromübertragung. (PS: ich sehe im Artikel, dass in der Tat Pipelines vorgesehen sind.) Marokko und Großbritannien werden in Kürze mit einer mehrere tausend Kilometer langen Leitung verbunden sein**. Wasserstoff aus Australien, Chile, Namibia und Kanada wird es wohl wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht schaffen, höchstens solange der EU-Bedarf deutlich über dem liegt, was die EMEA***-Region selbst nicht generieren kann.
    Im Übrigen ist es sehr gut, dass die EMEA-Staaten nun die Sache von sich aus angehen - alles Andere wird nicht funktionieren. Und es ist auch schön, dass die alte Desertec-Idee, die immer schon bestechend war, noch fortlebt.
    Auf Twitter sehe ich dauernd Werbung für das Neom-Projekt und halte es für etwas "over the top" - es wird nicht ganz so aussehen wie in den schicken Computeranimationen dargestellt.
    * transportkosten https://joint-research..., Fig.2
    ** xlinks-Projekt https://xlinks.co/moro...
    *** europe, middle east, north africa

    1. Ralph Diermann
      Ralph Diermann · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor mehr als ein Jahr

      Danke für die Infos! Noch eine Ergänzung zu den Importkosten: Gute Infos dazu liefert der PtX-Atlas des Fraunhofer IEE, in dem Produktions- und Transportkosten für die potenziellen Exportländer dargestellt werden, bezogen auf Wasserstoff, E-Fuels, grünes Methan/Methanol und Ammoniak. Der Link dazu: https://maps.iee.fraun...

    2. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor mehr als ein Jahr

      @Ralph Diermann coole Karte. Wenn ich das so ansehe: selbst von Australien aus wären die Transportkosten nur 23% der lokalen Gestehungskosten, Kanada 7, Marokko 3. Da die Gestehungskosten imme so um die 100 €/MWh (korrigiert, war 100 €/kWh) liegen, sind das gleichzeitig auch etwa €/kWh. Interessant ist hier auch das Hintergrundpapier zu dem Atlas(https://www.iee.fraunh...), siehe Abb. 10, wo die Länder in eine Rangordnung gebracht sind: Marokko, Kanada mit flüssigem H2 (LH2), Argentinien, Chile mit Ammoniak. Wobei mir nicht ganz klar ist, was genau die kWh-Definition bei Ammoniak ist.
      D.h. meine Aussage aus dem ersten Kommentar , dass LH2 aus Kanada utopisch ist, scheint so nicht haltbar zu sein.

    3. Kommentar entfernt
      Kommentar entfernt · vor mehr als ein Jahr

      Dieser Kommentar wurde gelöscht.

    4. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor mehr als ein Jahr

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) äh ja, natürlich, danke fürs Aufpassen!

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