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Klima und Wandel

Eine Reserve, die unnötig ist

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerFreitag, 02.03.2018

Stell Dir vor, es ist Energiewende und die Wind- oder Solarkraftwerke produzieren immer mehr Strom. Dann wären immer mehr Kohlekraftwerke überflüssig und könnten abgeschaltet werden. Im Frühsommer 2015 sah es für ein paar Wochen tatsächlich so aus, als würde Deutschland den Kohleausstieg einleiten. Das Bundeswirtschaftsministeriums entwickelte ein Konzept für die Klimaabgabe, mit dem vor allem alte Braunkohlekraftwerke keine Zukunft mehr gehabt hätten.

Als der Plan an die Öffentlichkeit gelangte, zogen die Energiekonzerne im Verbund mit der Gewerkschaft IG BCE alle Lobby-Register. Mit Erfolg: Statt der Klimaabgabe beschloss die Bundesregierung die "Kohle-Reserve", die Anlagenbetreiber für das Vorhalten alter Kraftwerke honoriert. Wind und Sonne würden ja nicht ständig und zuverlässig Strom liefern, so die Begründung, weshalb die Altanlagen für den Engpass nötig seien.

Nun kommt raus: Die Kraftwerke in der Sicherheitsreserve mussten noch nie aktiviert werden. In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen heißt es: "Die in Sicherheitsbereitschaft befindlichen Kohlekraftwerke wurden noch nicht angefordert." Dennoch erhalten die Betreiber in den Jahren 2017 und 2018 voraussichtlich 234 Millionen Euro, bezahlt von uns, den Stromkunden.

Die schwarz-rote Koalition hatte 2016 entschieden, acht Kraftwerksblöcke abzuschalten, sie aber für eine Notfallversorgung in Bereitschaft zu lassen. Sie müssen innerhalb von zehn Tagen wieder einsatzbereit sein. Dafür erhielten die Betreiber laut Bundeswirtschaftsministerium im vergangenen Jahr 85 Millionen und in diesem Jahr 149 Millionen Euro. Diese Summen werden über die Netzentgelte auf die Stromverbraucher umgelegt.

Zuerst war im Oktober 2016 das Kohlekraftwerk Buschhaus bei Helmstedt vorläufig stillgelegt, Betreiber ist die tschechische EPH, das Geld geht also nach Tschechien. Im Oktober 2017 folgten zwei Blöcke des Kraftwerks Frimmersdorf in Grevenbroich – betrieben von RWE. Weitere Blöcke werden folgen.

Eine Reserve, die unnötig ist

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