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Klima und Wandel

Ein unterschätzter Klimaretter: Das Moor

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDonnerstag, 02.06.2022

Die Michael-Succow-Stiftung feiert heute den "Welttag der Moore". Das ist insofern wichtig, weil die Moore zu den unterschätztesten Klimaschützern der Erde zählen: Noch drei Prozent der Landfläche sind von Mooren bedeckt, aber diese drei Prozent speichern 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs. Zum "Welttag" schreibt der österreichische Standard deshalb: 

"Die meisten Moore entstanden am Ende der letzten Eiszeit auf Flächen über wasserundurchlässigen Schichten. Charakteristisch für sie ist, dass in ihnen mehr Pflanzenmasse entsteht, als darin abgebaut wird. Das liegt daran, dass das abgestorbene Pflanzenmaterial von sauerstofffreiem Wasser umgeben ist, wodurch seine Zersetzung weitgehend gestoppt wird."

Wobei "mehr Pflanzenmasse entsteht" unglücklich formuliert ist: "mehr Pflanzenmasse gebunden wird" wäre treffender. Mehr Pflanzenmasse gebunden bedeutet "mehr Kohlendioxid der Atmosphäre entzogen". Und das heißt: Moore sind eine großartige Treibhausgas-Senke, vermutlich die effektivste, die es weltweit gibt! Nochmals der Standard:

Das gilt allerdings nur für einigermaßen intakte Moore: Werden sie trockengelegt, kommt der Torf mit Luft in Berührung, und der bislang durch das Wasser gestoppte Zersetzungsprozess läuft an. Abhängig davon, welche Mikroorganismen daran mitwirken, wird dabei Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid, Methan oder Lachgas frei, was die Erderwärmung weiter anheizt.

Deutschland war ursprünglich mit 5 Prozent von Mooren bedeckt - eine Fläche so groß wie Sachsen. Aber dann kamen zuerst die Torfstecher, dann zwangsweise die Moorsoldaten und dann erwünscht die industrielle Landwirtschaft, die mehr und mehr Moor trockenlegten: Über 90 Prozent der deutschen Moorflächen wurden trockengelegt, heute ist Deutschland nur noch zu 0,1 Prozent von Moor bedeckt - eine Fläche so groß wie Bremen. Gut sechs Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen stammen aus entwässerten Moorböden.

Und so läuft das auf der ganzen Welt: Überall werden die Moorflächen entwässert, um sie danach wirtschaftlich nutzen zu können. In die Sprache der Klimadiplomaten ist das Problem eingegangen als "LULUSF": Es beschreibt die Frage, wie viele Emissionen eines Landes aus der Abholzung von Wäldern, Bau von neuen Autobahnen oder eben Trockenlegen von Mooren entsteht.

Immerhin scheint die Politik das Problem hierzulande geortet zu haben: Die Bundesregierung buchte bis 2025 rund 330 Millionen Euro zur Wiedergutmachung - für Maßnahmen zur Wiedervernässung. Bis 2030 sollen so die Treibhausgas-Emissionen aus Moorböden bundesweit jährlich um fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente reduziert werden.

Ein Anfang. Aber wiedereinmal muss der Steuerzahler für die Fehler zahlen.

Ein unterschätzter Klimaretter: Das Moor

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