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Klima und Wandel

Ein moralisches Dilemma der Erneuerbaren: Solarkolonialismus

Rico Grimm
Journalist
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Rico GrimmDienstag, 27.10.2020

In Deutschland kennen wir die Diskussionen um Windräder und neue Solargroßprojekte. Sie sind gesellschaftlich nötig; ohne Erneuerbare sind alle weiteren Pläne für die Verkehrswende, den Einsatz von Wasserstoff oder Wärmepumpen für die Katz. Aber individuell vor Ort kann sich das alles ganz anders anfühlen: Da werden in fernen Hauptstädten Dinge beschlossen, mit denen man selbst nichts zu tun hat.

Ich habe einen Text gefunden, der dieses Dilemma noch mal vertieft, weil hier die Macht so ungleich verteilt ist. In einer Region Mexikos will der französische Ölgigant Total ein großes Solarkraftwerk von einer US-Firma bauen lassen. Dafür sollen mehrere Hektar Wald verschwinden. Die indigenen Bewohner vor Ort befürchten – auch angesichts des Klimawandels! – dass ihr Ort ohne die kühlenden Wälder drumherum zu einer "Hitzeinsel" wird . Pikant ist folgender Satz eines Bewohners: 

[Die Planer] versuchten, eine sehr heikle Konsultation so durchzuführen, dass wir "ja" zu dem Projekt sagen würden, auch wenn alles daran falsch ist.

Dieser Fall lässt mich befürchten, dass wir im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Energien immer wieder auf jenes Problem stoßen werden, das wir schon aus dem Niger-Delta oder aus den Regenwäldern Ecuadors kennen: Wenn die großen Energiemultis aus dem Westen kommen, zählen die Rechte der Menschen vor Ort nicht mehr viel. 

Ein moralisches Dilemma der Erneuerbaren: Solarkolonialismus

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Kommentare 5
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

    Mir wäre ein modernes Atomkraftwerk vor Ort hier lieber. Aber das ist ja undenkbar .....

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor mehr als 3 Jahre

    Zweifellos kann Solarstrom das neue Öl werden - mit seinen positiven und negativen ökonomisch-sozialen Begleiterscheinungen. Strom aus Afrika kann nicht nur einen einmaligen Kapitalfluss bewirkten, um die Anlagen aufzubauen, sondern einen beständigen Einnahmestrom, der in Bildung, Infrastruktur &c fließen kann. Aber eine schlechte Regierung wird nicht dadurch besser, dass sie reich wird (oder bleibt). Mit ihr bleiben alle Vorteile der herrschenden Klasse vorbehalten, wie in Nigeria zu beobachten.
    Aber können wir eine Lösung finden? Wie müsste die aussehen?
    In Australien entsteht eine riesige Photovoltaikfläche, deren Strom per Höchstspannungs-Gleichstromleitung nach Singapur fließen soll. Die ist mit den lokalen Aboriginee-Vertretern abgesprochen. Allerdings gibt es zwischen den beiden Ländern auch kein Machtgefälle.
    https://www.theguardia....

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

      Von Australien nach Singapur? Ist das nicht Wahnsinn? Dann doch lieber ein modernes AKW .....

  3. Leonie Sontheimer
    Leonie Sontheimer · vor mehr als 3 Jahre

    Ich sag nur Wasserstoffstrategie und Marokko...

    1. Uwe Protsch
      Uwe Protsch · vor mehr als 3 Jahre

      Genau. Du meinst sicher "Das politisch stabile Marokko", von dem "Germany Trade and Invest" schwärmt. Wen kümmern da schon kleinliche Bedenken von Amnesty international, wenn man einen stabilen Partner hat, dem man seine neokolonialistischen Projekte verkaufen kann!

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