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Klima und Wandel

Ein Klimaleugner auf dem Klimagipfel: Karsten Hilse glaubt kein Wort

Alexandra Endres
Journalistin
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Alexandra EndresDienstag, 18.12.2018

Seit Samstag gelten Regeln im internationalen Klimaschutz – beschlossen auf dem Klimagipfel in Kattowitz. Kollege Nick Reimer hat nebenan schon einen Überblick über die zentralen Ergebnisse gegeben. Mein Fazit: Der Gipfel war ein Fortschritt, aber erreicht wurde (selbstverständlich) noch lange nicht genug. 

Mein Lieblingstext vom Klimagipfel aber stammt vom Kollegen Bernhard Pötter (taz). Er hat auf der Konferenz den AfD-Abgeordneten Karsten Hilse getroffen. Hilse ist ein Klimaleugner. Was will er in Kattowitz?

"Es gibt keinen Beweis dafür, dass die menschengemachten CO2-Emissionen den Klimawandel messbar beeinflussen", sagt er (Hilse), obwohl praktisch alle seriösen Wissenschaftler darin übereinstimmen. Aber auch das bestreitet Hilse: "Es gibt diesen Konsens von 97 Prozent der Forscher nicht."

Nach Kattowitz ist Hilse gekommen, "um sich... anzuschauen, was er bekämpft", schreibt Pötter. Sein Text gibt einen interessanten Einblick in die Weltsicht eines Menschen, der partout nicht glaubt, was er nicht glauben will. Pötter hat sich auch die Mühe gemacht, die Fakten hinter Hilses Argumenten zu prüfen. Ein Beispiel:

Der Klimarat selbst gebe zu, (sagt Hilse) "dass das System Atmosphäre, Klima und Wetter nicht linear ist, sondern chaotisch, sodass genaue Vorhersagen nicht möglich sind". Aber auch dazu sagte der Rat schon 2007: "Chaostheorie bedeutet aber kein völliges Fehlen von Ordnung. Klimaänderungen aufgrund der Änderung von Treibhausgasen in 50 Jahren zu projektieren, stellt ein viel leichter zu lösendes Problem dar, als das Wetter für nur einige Wochen vorherzusagen."

Für Hilse ist der Klimawandel eine Meinung, die man nicht teilen muss. Er staunt darüber, dass der Weltklimarat IPCC nicht selbst forscht, sondern den Stand der Wissenschaft zusammenträgt. Er sagt, er habe "Fachbücher" aus Physik und Chemie gelesen, und das befähige ihn, sich mit der Wissenschaft anzulegen. Konfrontiert man ihn mit Widersprüchen, liegt der Fehler bei den anderen. Aber nie bei Hilse.

Ein Klimaleugner auf dem Klimagipfel: Karsten Hilse glaubt kein Wort

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Kommentare 7
  1. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor mehr als 5 Jahre

    darf man sich bei piq etwas zu weihnachten wünschen? na klar! mein wunsch: auf die plakette "klimaleugner" zu verzichten. sicher, die zusammengesetzten nomen im deutschen tendieren leicht zu tweet-länge (klimawandelleugner). aber wenn's beim "stauchen" klemmt – niemand, auch nicht ein herr hilse, leugnet klima – hilft nur eine schicke abkürzung (nationalsozialisten>nazis) oder man muß halt buchstabenmäßig über die volle distanz gehen, 18 zeichen.

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 5 Jahre

      Berechtigter Hinweis, allerdings ist "Klimaleugner" eben eingebürgert und für die meisten auch verständlich. Streng genommen müsste man Karsten Hilse ja einen Leugner der menschengemachten Klimawandels nennen, oder einen Leugner der Tatsache, dass der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist... Ich geb mein Bestes, den Weihnachtswunsch im kommenden Jahr zu erfüllen!

  2. Andreas P.
    Andreas P. · vor mehr als 5 Jahre

    Ersetze in Deinem Kopf "Klimamodell" mit "Verbissgutachten" und "Klimaschutzgesetze" mit "Abschussplan". Vielleicht verstehst Du es dann.

  3. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

    so anstrengend oder...? Ich kenne selber so einen und der ist ansonsten ein richtig guter Typ. Vielleicht liest er mit :). Mich langweilt aber die sachliche Debatte dazu. Ab und an schaue ich hin, ob ein neues, irgendwie echtes Argument aufgetaucht ist und ab und an ärgere ich mich, weil natürlich nicht alle Aussagen zum menschgemachten Klimawandel immer total interessensfrei und sachlich sind (sein können). Aber eigentlich haben wir keine Zeit mehr dafür diesen Menschen Raum zu geben.
    Was treibt sie? Ist es Angst, weil sie intelligenter Weise verstehen, wie viele ihrer Privilegien sehr grundsätzlich in Frage gestellt werden müssten bei einem konsequenten Vorgehen gegen den Klimawandel?
    Die angebliche "Geschäftemacherei" ist, wenn man schon diskutieren muss, der absolute Schwachpunkt in der Schwurbelargumentenkette. Ja klar verdienen Menschen und Unternehmen Geld damit, Lösungen anzubieten für das Problem. Aber was bitte soll das für eine Lobby sein, die einen derartigen, globalen, alle regionalen und ideellen Grenzen überschreitenden, kollektiven "science fraud" organisiert haben könnte? Und welche sehr offensichtliche Lobby steht dem entgegen?
    Wie gesagt...anstrengend.

    1. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 5 Jahre

      Das ist total anstrengend. Meine Erfahrung ist, dass es nichts bringt, mit diesen Leuten zu diskutieren - mit denen, die nicht so ein gefestigtes Weltbild haben und ihnen zuhören, aber schon. Ich glaube, es ist die Angst vor dem Verlust von Wohlstand und Sicherheit, der Klimaleugner antreibt, und auch die Angst vor einem wie auch immer gearteten "Kommunismus" bzw "Kontrollstaat". (https://www.piqd.de/kl...).

      Ich hatte zuerst überlegt, ob ich den Text hier wirklich piqen soll, von wegen Raum geben. Dann fand ich die Sache einfach zu kurios. Und ich mag den Humor des Autors.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

      @Alexandra Endres absolut. Fand den Beitrag ja auch lesenswert, das wollte ich nicht gesagt haben mit meinem Kommentar.

    3. Alexandra Endres
      Alexandra Endres · vor mehr als 5 Jahre

      @Marcus von Jordan Alles gut :). Ich hatte mich das nur tatsächlich selbst vorher gefragt: posten oder lieber nicht?

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