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Klima und Wandel

Ein Hotspot des Klimawandels: Die Alpen

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerSonntag, 05.06.2022

Deutschlands größter Gletscher, der "Schneeferner", bedeckte Mitte des 19. Jahrhunderts mit einer Ausdehnung von 300 Hektar noch das gesamte Zugspitzplatt. Heute messen seine Reste nicht einmal mehr 20 Hektar, bis Ende des Jahrzehnts wird er wohl gänzlich geschmolzen sein.

Der Klimawandel hat die Alpen längst fest im Griff: Weil die Winter milder werden, fällt künftig im Winter weniger Schnee und mehr Regen. Während früher der Schnee liegenblieb und erst im Frühjahr schmolz und die Flüsse füllte, läuft heute ein Großteil der winterlichen Niederschläge sofort ab. Mehr winterliche Hochwasser sind die Folge. 

In den zurückliegenden vier Jahrzehnten ist die Schneedecke in den Alpen stark geschrumpft, stattdessen wachsen jetzt dort vermehrt Pflanzen. Ein Effekt, der mittlerweile sogar aus dem Weltraum zu sehen ist, wie Forschende der Universität Basel jetzt beschreiben: Wie die Arktis, wird auch das europäische Gebirge grüner. Auf 77 Prozent jener Gebiete, die oberhalb der Baumgrenze liegen, wurde die Vegetation in den vergangenen 40 Jahren dichter, gleichzeitig schwand auf 10 Prozent der dortigen Flächen die Schneedecke. "Die Alpen wandeln sich von weiß nach grün", so Wissenschaftler. Bereits bei früheren Untersuchungen anderer Teams war aufgefallen, dass die Schneeschichten in den Alpen immer dünner werden. Die Messwerte von 800 Wetterstationen belegen einen durchschnittlichen Rückgang von 8,4 Prozent pro Jahrzehnt.

Allerdings ist diese Entwicklung kein "Alpen-Phänomen", ähnliche Entwicklungen lassen sich überall auf der Welt beobachten. Der Blattflächenindex, das Verhältnis von Blatt- zu Bodenoberfläche, hat insgesamt binnen der zurückliegenden Jahrzehnten global zugenommen. Untersuchungen zeigen, dass die Schneefelder der sibirischen Tundra Mitte des Jahrtausends fast komplett von Lärchenwälden überwuchert werden.

Ein Ausflug in die Hochalpen ist wie eine Wanderung aus dem Flachland zum Polarkreis: Mit jedem Schritt, mit jedem Höhenmeter ändert sich das Klima. Deshalb zeigen die Alpen wie ein Vergrößerungsglas die Folgen der Klimaerhitzung für die Umwelt. Weil es im Sommer auch in höheren Lagen immer wärmer wird, verkriechen sich bereits die Murmeltiere lieber in ihrem kühlen Bau. Dadurch verlieren sie viel Zeit – Zeit, in der sie eigentlich fressen müssten, um Fett anzusetzen. Murmeltiere verschlafen bis zu sieben Monate eines Jahres, dabei verlieren sie ein Drittel ihres Körpergewichts. Fehlt es Murmeltieren an Speicherfett, überleben sie den Winterschlaf nicht.

Insofern könnten die Murmeltiere gute Influencer sein für das, was dem Menschen durch die Erderwärmung droht.

Könnten sie sich nur uns gegenüber verständlich machen!

Ein Hotspot des Klimawandels: Die Alpen

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