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piqer für: Klima und Wandel Fundstücke
Reimer war 1989 Mitbegründer der ersten überregionalen Umweltzeitschrift der DDR, der ÖkoStroika. Danach volontierte er bei der Berliner Zeitung, wurde dort Redakteur und dann Reporter der Morgenpost in Sachsen. 1998 ging er zur taz als Korrespondent, 2000 wurde er taz-Redakteur, zuständig für Energie und Klima.
Mit Toralf Staud gründete Nick Reimer 2007 das Onlinemagazin klimaretter.info, dessen Chefredakteur er bis Mitte 2016 war. Das Portal ist Ergebnis ihres Buches "Wir Klimaretter", dass 2007 im kiwi-Verlag erschien. Zuletzt publizierte Reimer "Schlusskonferenz - Geschichte und Zukunft der Klimadiplomatie" 2015 bei oekom. Er ist Mitbegründer des GutWetter-Verlags, der selbstverwalteten, hierarchielosen Journalismus betreibt.
www.GutWetterverlag.de
www.klimaretter.info
www.Klima-Luegendetektor.de
Die Energie Baden-Württemberg, kurz EnBW, ist Deutschlands drittgrößter Energiekonzern. Früher war er mal ein Atomkonzern, 2010 lag der Gewinn noch bei 3,3 Milliarden Euro. Heute ist er ein Kohlekonzern und Gewinn - tja, das kennen sie bei EnBW nicht mehr.
Man muss sich offenbar tatsächlich erst ein blaues Auge holen, bis merkbar wird, dass bestimmte Sachen, die die Erwachsenen (in diesem Fall: die Klimaschützer, die Wissenden), prophezeit haben, zutreffend sind: Kohlekraft führt bereits kurzfristig zum Ruin.
Erkannt hat das jetzt offenbar auch Frank Mastiaux, EnBW-Vorstandschef, der seinen Konzern auf einen Ausstieg aus der Kohleverstromung vorbereitet. Dem Spiegel erklärte der 52-jährige Manager: "Die ehrgeizigen Klimavorgaben werden in Deutschland Strom aus Kohle grundsätzlich infrage stellen."
Dabei hat EnBW in Karlsruhe doch gerade erst eines der größten deutschen Kohlekraftwerke in Betrieb genommen: Das für 1,3 Milliarden Euro gebaute Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe ging im Mai 2014 in Betrieb - mit einer Leistung von 912 Megawatt. Das Kraftwerk schließe die Versorgungslücke für die Übergangszeit, „bis wir Wind- und Sonnenstrom in großem Maße speichern können“, sagte damals just jener EnBW-Chef Frank Mastiaux, der nun im Spiegel-Interview ganzganz fix raus will aus der Kohle.
Auf diesen Umstand bereite sich EnBW konsequent vor, erklärte Mastiaux laut Spiegel nun drei Jahre später: "Anlagen, die den Umwelt- und Rentabilitätsstandards nicht mehr standhalten, melden wir zur Stilllegung an." Bei rund einem Drittel der EnBW-Steinkohlekapazitäten sei das bereits geschehen. Dem Greenpeace Magazin hatte er bereits gesagt: "Den schrittweisen Kohleausstieg haben wir in unserer Strategie bereits einkalkuliert."
Die Dummen sind die Kommunen und Baden-Württemberg: Land und Gemeindeverbände sind quasi pari-pari-Eigner und zahlen die Zeche für jahrelanges Fehlmanagement zu Gunsten von Atom- und Kohlekraft.
Super piq, aber bitte immer auf die Bezahlschranke hinhalten.