Wird der War On Drugs durch Trump (und vor allem seinem Oldschool-Justizminister Jeff Sessions) in seiner alten Form zurückkehren? Wird auf Amerikas und Europas Straßen zur Jagd auf Kleindealer geblasen wie auf Dutertes Philippinnen? Darüber spekuliert derzeit die Szene der Legalisierungsbefürworter (etwa hier: http://www.psymposia.com/magazine/will-drug-policy-reform-be-trumped-we-asked-the-reform-community-to-chime-in). Die Angst vor dem Ende aller Reformen ist nicht ganz unberechtigt, doch in den Diskussionen wird eine Sache leicht vergessen: der Handel von Drogen über das Darknet. Der boomt und mit alten Drogenkrieger-Methoden wird Sessions und andere Prohibitionisten ihm nicht Herr werden. Es stellt sich eher die Frage, ob es überhaupt irgendwelche Mittel gegen diesen Handel gibt.

Vor einem halben Jahr hat der Economist einen ausführlichen Artikel über die Online-Warenhäuser für Substanzen veröffentlicht. Er liefert eine grundlegende Analyse, Tabellen zur neuen Art des Drogenhandels und macht auf Studien wie diese aufmerksam:

A study by Energy Control, a Spanish think-tank that asked volunteers to send samples of dark-web drugs for testing, confirms the existence of this quality premium. It found an average purity level for cocaine, the drug for which it gathered the most data, of 71.6%, compared with 48% for cocaine bought on Spanish streets. Over half of the dark-web samples contained nothing but cocaine, compared with just 14% of those bought offline. Taking purity into account, it is probably cheaper to score online than via your local dealer, says Judith Aldridge of Manchester University.

Die Prognose des Economist ist übrigens recht klar: Die Macht der alten Kartelle wird in den nächsten Jahren geringer werden. Es wird interessant sein, welche Folgen das für den Drogenkonsum und den Kampf gegen ihn haben wird.