Eigentlich weiß ich nicht genau, weshalb ich diesen Text piqe. Als Empfehlung? Als Eher-nicht-Empfehlung? Wohl am ehesten, weil es mich interessieren würde, was Ihr dazu denkt. 
Die Autorin hat sich dem Thema "Psychopathen" verschrieben. Ihre zwei Bücher heißen entsprechend "Von Psychopathen umgeben. Wie Sie sich erfolgreich gegen schwierige Menschen zur Wehr setzen (2015)" und "Mein (Ex)-Partner ist ein Psychopath. Wege aus der Opferfalle (2017)", ihre website konsequenterweise www.psychopathen.info. 

Aber bittschön: Was ist normal? Was ist pathologisch? Ist der Begriff "Psychopath" nicht selber schon wieder total abwertend und damit ebenfalls meta-psychopathologisch. Oder öffnet da jemand die Augen? Die Bewertungen auf Amazon gehen von 5 bis 1 Sterne.

Den Psychopathen, so die Autorin, kennzeichnen schleichend eintretende immer umfangreichere verbale Misshandlungen, Abwertung und emotionale Erpressung gegenüber seinen Mitmenschen. Sie stellt die These auf, dass Menschen, die in ihrer frühen Kindheit Gewalt erlitten hätten, diese Gewalt nun (unbewusst) weitergäben, z. T. auch äußerst subtil, und dadurch ein Gefühl von Gerechtigkeit erhielten. Gleichzeitig seien die Psychopathen sehr charismatisch und würden ihre Opfer gekonnt manipulieren. Trotz Regelverletzungen, Unverschämtheiten und Selbstverliebtheit könnten sie andere Menschen gut an sich binden. Wie eine fleischfressende Pflanze, schreibt sie im Buch.

Das Fazit: Bei einem psychopathischen Partner/Chef müsse man anders kommunizieren. Oder sich die ganze Sache nochmal gründlich überlegen. Kräftezehrende Rechtfertigungen, Erklärungen, Bitten, Gefühlsausbrüche könne man sich definitiv schenken. 

So weit, so gut. Wer das Thema spannend findet, aber ein eher sachliches und weniger dramatisches Buch bevorzugt: "Spaß an der Arbeit trotz Chef. Persönlichkeitsstile verstehen, Kommunikation erfolgreich und gesund mitgestalten " (Sachse, Collatz, Springer Verlag 2015).

http://www.springer.com/de/book/9783662467503