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Kopf und Körper

Sinneserfahrung im 21. Jahrhundert: Digital den eigenen Garten pflegen

Judka Strittmatter
freie Journalistin und Autorin
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Judka StrittmatterSonntag, 24.09.2017

Ja, die Städter sind nicht mehr das, was sie mal waren. Vor ein paar Jahren noch vergruben sie sich – neurotisch und stressverseucht – zu gern im eigenen Beet, um Bohne und Beere zu säen, zu gießen und zu ernten. Heute sitzen sie lieber am eigenen PC, um die ganz Sache via Netz zu dealen. Sie können zwar sehen, wie Blüten prangen, die Tomate an der Staude prall wird und der Kohlkopf erstarkt, aber sie haben keinen Ton auf diesem Band der Sinnlichkeit: Es fehlt ihnen der Geruch der frischen Ackerkrume, das Aroma saftsatter Früchte und der modrig-kernige Geruch des welkenden Sommers. Sie bringen sich eindeutig um die vielleicht evolutionärste Erfahrung schlechthin: Denn auf dem Feld und am Feuer fand für Millionen Jahre unser Leben statt, hat sich der Sog zur Natur auf immer in unsere Gene gebrannt. Ein Internet-Garten, den man nur noch überwacht, aber in dem andere für einen die Arbeit machen (Gärtner vor Ort), mag im Zeitalter des Internets zwar nur weiterer Auswuchs unserer Möglichkeiten sein, ein besserer ist er niemals. 

Sinneserfahrung im 21. Jahrhundert: Digital den eigenen Garten pflegen

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Kommentare 3
  1. Antje Schrupp
    Antje Schrupp · vor mehr als 6 Jahre

    Ich überlege nach der Lektüre des Artikels, warum Leute das machen und was sie daran finden? (Ich verstehe allerdings auch nicht, warum Leute unbedingt mit ihren eigenen Händen in der Erde wühlen wollen). Aber hier scheint es ja eher um das Verhältnis zwischen "eigenem" Garten und den geernteten Dingen zu gehen. Das eigentlich Erschreckende finde ich dabei gar nicht die "Virtualität" des Gartens im Vergleich zu "echter" Gartenarbeit, sondern diese Faszination der Individualisierung - jeder macht sein eingenes Winzgärtchen, anstatt vernünftiger kollektiver Landwirtschaft.

  2. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor mehr als 6 Jahre

    Eigentlich wollte ich mich nach dem Lesen des Textes hier darüber aufregen, was das für ein neumodischer Unsinn sein soll: Gartenarbeit ohne das flüchtige Mitleid mit versehentlich zerhackten Regenwürmern, ohne Erde unter den Fingernägeln vorpulen... da kann man genauso gut vor dem Gang zum Wochenmarkt ne Runde FarmeVille im Browser spielen. Aber wie ich sehe, hast du das in deinem Text schon viel besser zum Audruck gebracht. Deshalb belasse ich es bei einer klugscheißenden Ergänzung: Auf dem Feld findet unser Leben nicht seit Millionen, sondern erst seit rund 15.000 Jahren statt. Hoffen wir, dass es noch ein paar mehr werden.

    1. Judka Strittmatter
      Judka Strittmatter · vor mehr als 6 Jahre

      Autsch, Übertreibung als Mittel der Sichtbarmachung geht natürlich auch nicht. Aber selbst 15000 Jahre müssen erst einmal in unserem Gehirn überschrieben werden. ;)

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