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Nicht sauer sein: Warum basische Ernährung Unsinn ist

Med Watch
evidenzbasierter Medizinjournalismus
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Med WatchFreitag, 30.08.2019

Was macht eine Fernsehmoderatorin, wenn sie neue Energie benötigt? Im Fall von Birgit Schrowange ist es angeblich ein Griff zu Nahrungsergänzungsmitteln, genauer zu „basischer Ernährung“, der ihr neuen Schwung verleiht. Die RTL-Extra-Frau ist die sogenannte Markenbotschafterin des Pharmaherstellers Protina und wirbt – auch farblich passend – für dessen Basenpulver:

Ich hab im Leben einen Grundsatz: Wer an sich glaubt, kann alles schaffen. In meiner Karriere habe ich das immer wieder bewiesen – vor allem mir selbst. Das Ding ist allerdings: Sich zu verwirklichen braucht neben dem Glauben an sich auch Ausdauer, Kraft und Energie. Mein persönliches Energie-Geheimnis ist die regelmäßige Entsäuerung mit Basica®.

Die Pulver und Tabletten sollen ein Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper herstellen und vermeintlich problematische Säuren neutralisieren. Eine Kur mit den basischen Produkten kostet rund 30 Euro. Ein Leser wies uns auf die Seite im Netz hin mit der Frage, wem denn solche Produkte nutzen. Wir haben uns das Ganze genauer angeschaut. 

Ergebnis: Der Mensch braucht keine zusätzlichen „basischen“ Ernährungsergänzungsmittel. Der Körper hält den Säure-Basen-Haushalt in der Regel selbst in der richtigen Balance.

Unter anderem haben wir mit dem Ernährungsexperten Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Lübeck, gesprochen. Er erklärt:

Die Theorie der Befürworter der „basischen Ernährung“, also der „Übersäuerungshypothese“, besteht nun in dem Schluss, dass der Säureüberschuss einer durchschnittlichen Mischkost im Körper zu einer ständigen Übersäuerung, einer sogenannten „latenten Azidose“, führe, die wiederum gesundheitsschädlich sein soll, erklärt Smollich. Und genau dafür gebe es keine klinische Evidenz.

Wer mehr zum Thema wissen möchte, zum Beispiel, was der Hersteller selbst zu der Kritik sagt oder welche Note das Magazin „Ökotest“ basischen Produkten vergab, findet hier die ganze Geschichte.  

Nicht sauer sein: Warum basische Ernährung Unsinn ist

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Kommentare 3
  1. Katharina Kunath
    Katharina Kunath · vor mehr als 4 Jahre

    Natürlich sind dererlei Nahrungsergänzungsmittel Quatsch. "Basische Ernährung" an sich, ohne teure Pülverchen und Co., klingt aber – wenn man sich die empfohlenen Ernährungsgewohnheiten anschaut – ziemlich gesund (Viel Gemüse, Kartoffeln, Verzicht auf Alkohol). Menschen, die sich extrem ungesund oder unbedacht ernähren, kann alleine durch die bewusste Ernährungsumstellung sicherlich zu mehr Energie und weniger Völlegefühl etc verholfen werden. Und den Placebo-Effekt des Sich-gut-Fühlens, weil man sich um den eigenen Körper "kümmert", ist in sollen Fällen ja auch nicht zu unterschätzen. Ich kenne einige Leute, die Basenfasten ausprobiert haben (Ernährungsumstellung, ohne Pulver) und die dadurch glücklicher und fitter waren – wissenschaftliche Evidenz hin oder her. Schade, dass so etwas von Firmen wie Protina kapitalisitsch ausgeschlachtet wird.

  2. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 4 Jahre · bearbeitet vor mehr als 4 Jahre

    Es scheint immer das gleiche System zu sein: Jemand macht eine Ernährungsumstellung, die den gängigen Empfehlungen widerspricht, und berichtet anschließend von mehr Energie, besserer Laune etc. Fast immer fehlt die wissenschaftliche Evidenz, die Fangemeinde ist dennoch groß, und Experten sagen, dass der Körper Ernährung X oder Ergänzungsmittel Y nicht braucht, weil der gesunde Körper alles selbst regelt. Mich wundert dieses immer wiederkehrende Muster.

    1. Nicola Kuhrt
      Nicola Kuhrt · vor mehr als 4 Jahre

      Ja! Die Strategie ist oft, den Menschen erst einmal Angst einzujagen, ihnen zu suggerieren, sie litten unter einer Erkrankung oder einem Mangel. Die / der nicht existiert. Wundersamerweise lässt sich die Krankheit / der Mangel dann ausgerechnet mit der Therapie, die der Hersteller gerade anbietet, beheben...

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