Wie kriege ich jetzt die Kurve von den himmlischen Sphären zu „Kopf und Körper“? Eigentlich ganz einfach: Wir sind als Teil der Natur entstanden und werden mit ihr untergehen – wenn wir nicht besser auf sie achten. Das Team von Riffreporter hat sich deshalb entschieden, ab März ein Online-Magazin herauszubringen, das von vorne bis hinten von Vögeln handelt. Einen Vorgeschmack auf „Die Flugbegleiter“ kann man jetzt schon bekommen, von renommierten Autoren wie Christian Schwägerl, der schildert, wie Müllkippen rund um die Google-Zentrale in Silicon Valley den seltenen Präriekauz verdrängen. Oder Claudia Ruby, die vom Aussterben einer menschlichen Art berichtet – den Ornithologen. Petra Ahne schreibt über das neu erwachte Interesse der Belletristik an den Vögeln, und Christiane Habermalz porträtiert den anarchischen Wiedehopf, der immer häufiger hungert, weil Insektengifte in der Landwirtschaft seine Beute killen.

Wenn die Vögel von den Bäumen fallen, werden bald auch die Menschen verstummen, hatte Rachel Carson 1962 in ihrem Buch “Stummer Frühling” geschrieben, das den Beginn der Umweltbewegung markierte. Ihr Aufruf war letztlich der Anfang vom Ende des Insektengifts DDT. Heute ist das Herbizid Glyphosat die am weitesten verbreitete Umweltchemikalie, die Nahrungspflanzen für Insekten vernichtet und damit auch wieder die Vögel trifft. Ende dieses Jahres soll entschieden werden, ob Glyphosat in der EU weiter ausgebracht werden darf, in Deutschland auf 40 Prozent der Ackerfläche. Trotz über 1000 Studien sind sich die Wissenschaftler nicht einig, ob das Mittel krebserregend ist.

Die Vögel, unsere Freunde, zeigen als empfindsame „Biomarker“ verlässlicher als die Wissenschaft, wie bedroht unsere Lebensräume sind. Und das – in Zeiten neuer Mauern und Abschottungspolitik – überall dort, wohin sie ihr Zug führt, weltweit also. „Flugbegleiter“ hat sich vorgenommen, das Augenmerk auf die Gefiederten zu lenken – und damit auf uns selbst. Ab März als Bezahlangebot.