Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Kopf und Körper

Lookismus und Bodyshaming sind auch als Quarantänememes uncool

Theresa Lachner
Journalistin / Systemische Sexualberaterin / Gründerin von LVSTPRINZIP
Zum picker-Profil
Theresa LachnerDonnerstag, 30.04.2020

Die erste Phase einer Pandemie scheint bald überstanden zu sein, eine Wirtschaftskrise steht uns bevor – und die wichtigste Frage scheint nach wie vor: Wie sehe ich aus?

"Man würde meinen, dass Schönheitsarbeit abgesagt wäre, wenn die Gesellschaft auf eine 'systemrelevante' Stufe zurückgefahren wird und Schönheit – sichtlich nicht 'systemrelevant' – kein oder zumindest deutlich weniger externer Wert zukommt. So einfach ist es aber nicht", sagt Lechner. "Ein Leben lang wurden wir sozialisiert mit Idealbildern von graziler, weiblicher Schönheit. Wir alle haben Dickenhass und eine Abscheu vor Körperbehaarung internalisiert. Diese tief verankerten Bilder lassen uns natürlich trotz Pandemie nicht einfach so los",

sagt Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner in diesem lesenswerten Artikel in der Wienerin, in dem auch erklärt wird, warum Self-Deprecating Humor ein Privileg normschöner Menschen ist: Selbstironie schützt nicht vor Fatshaming, sondern wird bei Minderheiten als Zustimmung gedeutet.


Wenn marginalisierte Gruppen, wie dicke Menschen, in Postings öffentlich beschämt und als Worst Case Szenario dargestellt werden, werden diskriminierende Strukturen aufrecht erhalten, die es eigentlich zu bekämpfen gilt.

Lookismus und Bodyshaming sind auch als Quarantänememes uncool

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 3
  1. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor fast 4 Jahre

    Ich habe auch über das Facebook/Instagram-LaGioconda-Vierfachbild gelacht, weil es so absurd ist. (Ich fand allerdings die Teilbilder mit dem V-Zeichen und den Ringen unter den Augen lustiger als das mit der dicken Frau). In mich als Mann ist die Verbindung zwischen Selbstwertgefühl und Attraktivitätsgefühl nicht ganz so tief eingeimpft, wie in viele Frauen (, wenngleich sie ebenfalls existiert und mein Wohlbefinden stark beeinflussen kann). Bodypositivity kannte ich, Bodyneutrality als Bewegung war mir neu - finde ich interessant und ist eher meine Linie: das Gefühl, gut auszusehen, ist ein Aspekt, der wirkt, aber eben nur ein Aspekt, und ansonsten sind wir alle Menschen in unserer Individualität.
    Abwertende Gedanken gegenüber dicken Menschen beiderlei Geschlechts sind mir auch nicht fremd, aber ich versuche, sie zu beobachten und zu denken "Nu, er/sie wird seine/ihre Geschichte und Gründe haben, so wie ich meine Geschichte und Gründe für gewissen Eigenschaften habe."
    In jedem Fall ist den Blick zu verändern ein Marathon, kein Sprint.
    Die veröffentlichte Sphäre war nie ein Abbild der realen Gesellschaft. Das fängt mit den überirdisch schönen Skulpturen der griechischen Antike an, die ja damals naturalistisch bemalt und damit quasi dreidimensionale Titelseiten-Bilder darstellten.
    Dass jedoch Hassausbrüche von Teilen der Gesellschaft gegen Nichtnorm-Menschen als repräsentativ für die ganze Gesellschaft genommen werden, halte ich für falsch. Die Gesellschaft ist komplex und auch ihre Normenstruktur ist es. Es wird immer ein paar Deppen geben, die in irgendwelchen Movies sind und andere Leute verletzen wollen.
    Die Angst, sexuell und auch sonst nicht anzukommen, ist m.M.n. nicht per se kapitalistisch und vielleicht nicht einmal patriarchalisch, sondern genetisch. Mit dieser Angst zu spielen und sie auszunutzen, sie zu vergrößern, ist eine Manipulation, die in einer atomisierten Gesellschaft, in der die Beziehungen so stark Warenaustauschbeziehungen sind, erst so richtig leben kann.

    1. Annette Janssen
      Annette Janssen · vor fast 3 Jahre

      Also ich habe jetzt verstanden, dass Sie als weisser, standardnormenerfüllender Mann die Herabsetzungen gegen dicke, nicht die Norm erfüllende Menschen als gesellschaftliche Randerscheinung sehen.
      Bequem auch die Genetik, statt der Sozialisation als Schuldige zu benennen.

    2. Dominik Lenné
      Dominik Lenné · vor fast 3 Jahre

      @Annette Janssen Ich glaube nicht, dass man meinen Kommentar auf zwei Sätze kondensieren kann. Er war auch suchendes, noch nicht ganz entschiedenes Denken.
      Dennoch sind die Fragen "Randerscheinung oder zentrale Eigenschaft der Gesellschaft?" und "Genetik oder Sozialisation?" wichtige Fragen - die man meines Erachtens auch nicht mit einem Wort beantworten kann.
      Die Zielrichtung des Artikels, zu erkennen, dass etwa bestimmte Witze Hierarchien und Diskriminierungen zementieren, unterstütze ich jedenfalls.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Kopf und Körper als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer KuratorInnen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.