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Kopf und Körper

"Häusliche Gewalt ist die häufigste Ursache für Verletzungen bei Frauen"

Vera Schroeder

Vera Schroeder ist Journalistin und leitet die Redaktion von Süddeutsche Zeitung Familie.

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Vera SchroederMontag, 16.04.2018

Saskia Etzold ist Ärztin und Rechtsmedizinerin und arbeitet in der Gewaltschutzambulanz der Berliner Charité. In diesem Interview erzählt sie aus Ihrem beruflichen Alltag und räumt dabei mit Vorurteilen auf. Zum Beispiel mit der Behauptung, dass das Thema Gewalt überproportional bei sozial schwachen Menschen oder Menschen mit Migrationshintergrund auftauche: 

Häusliche Gewalt geht durch alle Schichten, Religionen und Berufsgruppen. Der einzige Unterschied, den wir im Alltag sehen, ist der, dass die Gewalt körperlicher und offensichtlicher wird, je bildungsferner das Milieu ist. Ich höre oft von Akademikerinnen, dass der Mann sie ganz gezielt gegen den behaarten Kopf schlägt, weil er weiß, dass man dort nichts sehen kann, da findet also Reflexion statt. Eine andere Frau hatte einen komplett blau unterbluteten Brustkorb und oberen Rücken, sie erzählte, dass sie mit dem Partner in der gleichen Firma arbeite und er sie nie ins Gesicht schlagen würde, sondern immer gegen den bekleideten Oberkörper, damit die Kollegen nichts mitbekommen.

Etzold erzählt plastisch und drastisch, was sie in ihrem Berufsalltag sieht, dass Gewalt, die plötzlich und ohne Vorwarnung geschieht, gerade zunimmt, und wie sie in der Gewaltambulanz mit alledem umgehen. Sie schließt mit einem Appell, dass sich der Blick auf das Thema gesellschaftlich verändern muss: 

Es ist zwingend nötig, dass das Thema immer wieder angesprochen wird, auch auf politischer Ebene. Es ärgert mich, dass Gewalt oft verharmlost oder gerechtfertigt wird. Oder dass einer Frau, die nachts alleine in der U-Bahn unterwegs war, eine Mitverantwortung für eine Vergewaltigung gegeben wird. Wenn eine Frau nachts nackt auf der Straße tanzen möchte, dann hat sie meiner Meinung nach vielleicht Schuld daran, wenn sie hinterher eine Erkältung hat, aber nicht, wenn es zu sexueller Gewalt kommt. Die Aussage unserer Gesellschaft sollte sein: Wir lehnen jede Gewalt vehement ab.



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