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Die anti-fetten Jahre sind vorbei
Autor und Reporter
picker für: Fundstücke Kopf und Körper
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Lebensmitteltechnisch rieseln uns seit den 1960er-Jahren Haare in die Suppe. Damals fuhr die Zuckerindustrie eine massive Kampagne, die mit pseudo-wissenschaftlichen Studien den angeblichen Nachweis lieferte, dass Fett verantwortlich für Herzkrankheiten ist. Dass Zucker schädlich sein könnte, blieb natürlich unerwähnt.
Dass hätte einfach eine Episode aus der Ekel-PR-Ecke bleiben können, hätte nicht eine Vielzahl an Regierungen begonnen, ihre Politik an exakt jenen Pseudo-Studien auszurichten und in Gesundheitsrichtlinien Fett zur Gefahr Nummer 1 zu erklären. Zahlreiche Menschen folgten den Warnhinweisen und stiegen auf Diät-Produkte um, häufig Fertigprodukte reich an Zucker und Kohlenhydraten. Erst seit wenigen Jahren verliert dieser Kreuzzug gegen das Fett an Vehemenz, insbesondere, da die Forschung mit unabhängigeren und exakteren Studien das Lebensmittelbild gerade rückt. (Jetzt schlägt das pendel sogar eher wieder ins Gegenteil aus, wie dieser Piqd zum Thema Butterkaffee zeigt). Die öffentliche Meinung ändert sich nach Jahrzehnten in der Fettvermeidungsschule hingegen langsamer.
Dieser Artikel ist deshalb lesenswert, weil die Genese einer verfehlten Gesundheitspolitik noch einmal nachzeichnet und generelle ethische Fragen zu Diät-Richtlinien stellt - sowie einige Beispiele tatsächlich gesunder Ernährung anführt.
Quelle: Markham Heid EN tonic.vice.com
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