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Kopf und Körper

Depersonalisation: Wenn man sich selbst fremd wird

Barbara Kaufmann
Autorin und Filmemacherin in Wien

Drehbuchstudium an der Wiener Filmakademie, freie Filmemacherin;
langjährige Radiojournalistin bei Ö1, danach Leitende Redakteurin bei NZZ.at, Bloggerin beim Standard.at und Kolumnistin bei der Tageszeitung Kurier.

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Barbara KaufmannDonnerstag, 26.07.2018

Es ist ein unheimlicher Moment, auf den man nicht vorbereitet ist. Der Augenblick, in dem die eigenen Füße von selbst zu gehen scheinen. Wie die Gliedmaßen eines Fremden, den man beobachtet und mittendrin erschrocken bemerkt: das bin ja ich! Julian Liebig erinnert sich mit Schrecken an jene Zeit, in der er sich so fühlte. Sich selbst als unwirklich empfand, dem Körper fremd und fern, die Welt unwirklich. Depersonalisationserlebnisse, nennen das die Experten, eine Depersonalisationsstörung, wenn sie gehäuft auftreten und immer öfter wiederkehren. Der Betroffene fühlt sich im eigenen Körper fremd, als würde sich jener Teil der Persönlichkeit, der beobachtet von dem, der handelt, abspalten und ein Eigenleben führen. 

Das Krankheitsbild wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals beschrieben, gilt jedoch als extrem selten. Das könnte auch daran liegen, dass es sehr oft unentdeckt bleibt. Depersonalisationserlebnisse kennen viele. Sie treten auch unter privatem und beruflichem Stress vermehrt auf. Zum Arzt gehen jedoch die wenigsten deswegen. Der Psychiater Mauricio Sierra-Siegert von der Universität Colegiatura Colombiana in Medellín in Kolumbien, ein führender Experte bei der Behandlung der Erkrankung, sieht in dem Auftreten der Störung eine Art Notfallprogramm des Körpers, das er in Extremsituationen aktiviert, wie etwa bei lebensgefährlichen Unfällen. Überlebende berichten häufig davon, dass sie sich selbst als fremd wahrnahmen und trotz der lebensbedrohlichen Szenerie ganz ruhig auf sich herabblickten, als wären sie nicht in den eigenen Körpern, sondern außerhalb. 

Die Depersonalisationsstörung ist oftmals eine Reaktion auf emotionalen Missbrauch in der Kindheit, fanden Forscher heraus, die mittlerweile mit Verhaltenstherapie große Erfolge im Kampf gegen die Erkrankung erzielen konnten.

Depersonalisation: Wenn man sich selbst fremd wird

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