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Das Zeitalter der Burn-out-Epidemie

Silke Jäger
Freie Journalistin und Texterin für Gesundheitsinfos

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit, eHealth, Gesundheitspolitik und den Brexit. Für: Krautreporter, Gute Pillen – Schlechte Pillen und RiffReporter. Non-Profit-Projekt: Podcast http://evidenzgeschichten.podigee.io/

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Silke JägerFreitag, 07.01.2022

Vielleicht liegt das Wort Epidemie einfach nur im Trend, vielleicht unterschätzt man aber wirklich leicht, wie schwerwiegend und weit verbreitet Burn-outs sind. Dieser Text arbeitet mit der schon bekannten These, dass die Burn-out-Gefahr zunimmt, weil ein Arbeitsplatz heute eine andere Bedeutung im Leben vieler Menschen hat. Er soll Sinn stiften.

Doch diese These ist selbst ein Teil des Problems. Denn sie suggeriert, dass wieder mal jede:r allein dafür zuständig ist, dem eigenen Arbeitsplatz einfach nicht so viel Lebenssinn zuzuschreiben. Dass Arbeiten so bedeutend für die Identität und die Lebenszufriedenheit vieler Menschen geworden ist, hat aber nur zu einem kleinen Teil mit eigenen Entscheidungen und Einstellungen zu tun. Zu einem größeren Teil ist es eine gesellschaftliche Entwicklung.

Jonathan Malesic fragt sich in seinem Text, warum persönlicher Einsatz für den beruflichen Erfolg als so wichtig angesehen wird. Denn:

Good workers can be let go with little warning, if management’s favor turns against them. The system that gives esteem to engaged employees also creates anxiety only quelled through working more intensively. The cure is also the poison. To calm our anxiety, we work too much without adequate reward, without autonomy, without fairness, without human connections, and in conflict with our values. We become exhausted, cynical, and ineffective.

Die Sicherheit des Arbeitsplatzes hängt nicht allein am persönlichen Einsatz, aber viele bekämpfen ihre Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, mit Überengagement. Die Verlustangst ist Teil des Kapitalismus. Das hat auch schon Max Weber im Jahr 1905 beschrieben. Malesic nennt dieses Phänomen den eisernen Käfig.

Interessant ist, dass dieser eiserne Käfig am Ende einer logischen Kette steht, die mit dem amerikanischen Traum begann, sich über das Ideal des übertriebenen Arbeitseifers im Calvinismus zieht und bei der schwindenden Religiosität in heutigen Zeiten landet. Aus dem theologischen Konzept auf ein besseres Leben nach dem aktuellen Leben wird eine Ideologie des Übereifers. Dabei zählt der individuelle Einsatz für die aktuelle Arbeitsstelle weniger als das, was dieser Einsatz für die nächste Stelle verspricht.

Your accomplishments matter less than your constant effort toward the next accomplishment.

Wer sich verausgabt, hofft nach Ansicht des Autors also darauf, dass er sich damit für eine bessere Stelle qualifiziert, als die, die er gerade hat. Und so dreht sich dann das Hamsterrad unermüdlich weiter.

Eine Lösung für alle Betroffenen hat Malesic nicht. Aber das ist wohl genau das, was in dieser Situation angemessen ist. Schließlich geht es nicht darum, dass sich der Einzelne noch mehr anstrengt.

Das Zeitalter der Burn-out-Epidemie

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