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"Videospielen schadet Ihrer Gesundheit!" - Ein Medium wird pathologisiert

Rainer Sigl
Journalist Print/Online/Radio, Blogger; Textarbeiter
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Rainer SiglMontag, 22.05.2017

"Die Dosis macht das Gift" - wusste schon Paracelsus. Rauchen ist ungesund - das wissen wir auch ohne Warnschilder. Und täglich stundenlang vor dem Computer hocken, um zu spielen, ist auch nicht empfehlenswert - das scheint nicht unlogisch. Aktuell machen sich allerdings einige Institutionen Gedanken darüber, Letzteres systematischer zu belegen. 

Weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit stellen die einflussreiche American Psychological Association (APA) und die World Health Organisation (WHO) die Weichen dafür, offiziell das eigenständige Krankheitsbild "Online-Spielsucht" einzuführen. 

Natürlich sollte man als Freund von Videospielen nicht in die Reflexfalle tappen, jede Kritik von außen sofort als Angriff zu sehen. Ja, Videospielen kann, wenn es übertrieben wird, ungesund sein. Ja, natürlich, bei manchen, besonders jugendlichen Spielerinnen und Spielern artet die Beschäftigung mit Spielen zur ungesunden Obsession aus. Und ja, dort, wo Videospiele mit psychologischen Tricks den Kundinnen und Kunden das Geld aus der Tasche ziehen, etwa im Free2Play-Bereich, scheint die Abgrenzung zum zu Recht streng reglementierten Glücksspiel manchmal willkürlich.

Aber: Wem ist mit einer solchen Pathologisierung gedient? Den Spielerinnen und Spielern, die damit erneut unter gesellschaftlichen Generalverdacht gestellt werden? Einer Gesellschaft, die sofort, quasi ab Definition, ein akutes neues "Gesundheitsproblem" hat, das andere Krisen, wie etwa die real existierende Epidemie an jugendlichen Diabetikern, verschwinden lässt?  Also: cui bono?

Was als Störung definiert wird, kann behandelt werden. Was für die Anbieter medizinischer und psychologischer Dienstleistungen vielleicht noch wichtiger ist: Es kann dann mittelfristig auch abgerechnet werden. Eine substanzielle neue Risikogruppe für Online-Erkrankungen wäre erschlossen.

Ein spannender Text von Thorsten Quandt, Professor und Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster.

"Videospielen schadet Ihrer Gesundheit!" - Ein Medium wird pathologisiert

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