Noam Chomsky wird heute 90 Jahre alt. 

Für mich war 2018 ohnehin auch ein persönliches Chomsky-Jahr. Ich habe mit dieser Legende nämlich mehrere Interviews führen dürfen, die ich in einem Buch ("Kampf oder Untergang. Warum wir gegen die Herren der Menschheit aufstehen müssen", Westend-Verlag) zusammengefasst und veröffentlicht habe. 

Gestern habe ich im Deutschlandfunk Kultur über Chomskys Schaffen gesprochen. Ausführlichere Geburtstagswünsche gibt es noch heute in der taz. Wer Interesse an einem Interview-Ausschnitt hat, wird hier fündig. 

Vor zwei Wochen gab es auch einen ttt-Beitrag zu Chomskys Leben. Ich fand das Ganze allerdings nicht so toll. Gründe: Zu oberflächlich, unernst und teils wurde Chomsky auch falsch wiedergegeben. Dennoch hier der Link zur Sendung. 

Tatsächlich betrachte ich Noam Chomsky als einen modernen Uomo universale. Im Zeitalter der Renaissance wurden Universalgelehrte, die in mehreren Themenfeldern brillierten, so genannt. Bereits im jungen Alter revolutionierte Chomsky die Linguistik. An der Universität von Arizona, wo er derzeit lehrt, wird er deshalb auch als "founder of modern linguistics" beschildert. 

Interessant ist für viele Menschen allerdings der politische Chomsky, der in den letzten Jahrzehnten zu einer moralisch-intellektuellen Instanz geworden ist und in erster Linie kritische Worte für das Fehlverhalten seiner eigenen Regierung findet. 

Dies ist auch weiterhin der Fall. Donald Trump ist laut Chomsky ein "infantiler Größenwahnsinniger", der uns alle ins Verderben stürzen könnte.

Doch dennoch bleibt der ehemalige MIT-Professor optimistisch. Er glaubt an das Gute im Menschen und an politischen Aktivismus, der unsere Welt nachhaltig verbessern könnte.