Zur Feier des Tages leistet sich das deutsche Feuilleton ein bisschen Kapitalismuskritik: 200 Jahre Karl Marx, seit dem Jubiläumstag am 5. Mai wird nun – zumindest für kurze Zeit – wieder viel über Marx gesprochen. Die Fragen der Redakteure, Kommentatoren und Redner klingen überall ähnlich: Was hat uns Marx heute noch zu sagen? Wie aktuell ist Marx? Was würde Marx zu China sagen?

Wir bei The Buzzard fragen uns in Anbetracht dieses Jubiläums eine noch größere Frage. Denn Marx steht zwar im Rampenlicht. Und vielen Menschen ist bewusst, dass Kapitalismus zu einer ungerechten Welt beiträgt. Aber gibt es wirklich realistische Alternativen? Würde eine Demokratie wie Deutschland ohne Kapitalismus funktionieren?

Zwei Perspektiven möchten wir den piqd-Leserinnen und -Lesern besonders empfehlen. ZEIT-Journalist Wolfgang Uchatius fragt, ob Wachstum wirklich notwendig ist oder ob unsere Gesellschaft nicht auch ohne funktionieren könnte. Uchatius denkt, sie könnte es. Und eine solche Gesellschaft ohne Wachstum wäre glücklicher und ökologisch gerechter. Ein schöner Traum? Jedenfalls hat Uchatius traumhaft schöne Argumente.

Finanzökonom Giacomo Corneo erläutert auf BRAND EINS, was seiner Meinung nach das beste alternative Wirtschaftsmodell zum Kapitalismus sein könnte: Aktienmarktsozialismus. Dieses Modell ist besonders spannend, denn Corneo nutzt die kapitalistischen Dynamiken freier Märkte und Innovationen, bremst aber die damit einhergehende Ungleichheit aus.

Wie der Kapitalismus unsere Psyche beeinflusst, was ihn so durchsetzungsfähig macht und wie das alles mit der Digitalisierung zusammenhängt, zeigen wir auf TheBuzzard.org. Wer sich per E-Mail anmeldet, kann vier Perspektiven der aktuellen Debatte kostenlos lesen.