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Toni Morrison: Warum dein Job dich nicht definiert

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
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Theresa BäuerleinMontag, 24.08.2020

Ein guter Text für einen Montag! In diesem beeindruckenden kurzen Stück schreibt Toni Morrison, Nobelpreisträgerin und eine der wichtigsten Vertreterinnen afroamerikanischer Literatur, was sie als Kind über Arbeit gelernt hat. Denn Morrison – sie ist Jahrgang 1931– hat als Kind gearbeitet, nein, geschuftet. Nach der Schule ging sie putzen und verdiente dafür zwei Dollar am Tag. Die Hälfte davon gab sie ihren Eltern. Man denkt sofort an ein armes, ausgebeutetes Kind, aber Morrison sagt, dass es für sie eine große Befriedigung bedeutet hat, ihre Eltern unterstützen zu können. 

Damals, in den vierziger Jahren, wurden Kinder nicht nur geliebt oder gemocht; sie wurden gebraucht. Sie konnten Geld verdienen; sie konnten für Kinder sorgen, die jünger waren als sie selbst; sie konnten auf dem Bauernhof arbeiten, die Herde hüten, Besorgungen machen und vieles mehr. Ich vermute, dass Kinder heute nicht mehr auf diese Weise gebraucht werden. Sie werden geliebt, vergöttert, beschützt und ihnen wird geholfen. Gut, und doch . . .

Morrison lebte also schon sehr jung wie eine Erwachsene, und wie Erwachsene fing sie irgendwann an, mit ihrem Job zu hadern, weil die Aufgaben immer schwieriger wurden. Als sie mit ihrem Vater darüber sprach, hörte er sehr genau zu, dann sagte er den Satz: 

Hör zu. Du wohnst dort nicht. Du wohnst hier. Mit deinen Leuten. Geh zur Arbeit. Hol dir dein Geld. Und komm nach Hause.

Morrison sagt, dass dieser Satz sie für immer geprägt hat. Sie hat daraus vier Regeln für jeden Job gezogen, den sie je gehabt hat. Egal, ob dieser gut oder schlecht war, der Boss toll oder ein Idiot:

1. Was auch immer die Arbeit ist, mache  sie gut - nicht für den Chef, sondern für dich selbst.

2. Du machst die Arbeit; sie macht nicht dich.

3. Dein wirkliches Leben ist mit deiner Familie.

4. Du bist nicht die Arbeit, die du tust; Du bist die Person, die du bist.

Toni Morrison: Warum dein Job dich nicht definiert

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Kommentare 4
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

    So wahr.

    und zum Anfangszitat: genau - wir gutmeinenden ohne Ahnung glauben oft dass "Kinderarbeit" per se schlecht sein muss und Kinder sie nicht tun wollen...
    (klaro - sie wollen sie natürlich nicht ausbeuterisch tun wollen rechte wollen zudem auch schule u spiel. wohl wollen sie sie oft auch nur weil die Umstände u Eltern sie zwingen - aber äh: wir erwachsene doch auch? ).

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor mehr als 3 Jahre

    Super. Aber sind es drei oder vier Regeln?

    1. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor mehr als 3 Jahre

      :-)

    2. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor mehr als 3 Jahre

      Hehe, ich habe noch mal ganz genau nachgezählt und dann korrigiert. Danke.

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