Ein bisschen peinlich war es schon. Anfang des Jahres hatte die Bundesregierung überlegt, den Nahverkehr in zunächst fünf Städten probeweise kostenfrei zu machen. Aber keine der ausgewählten Städte wollte dann tatsächlich die Tickets für Bus und Bahn abschaffen. Augsburg hingegen, das nicht unter den fünf geplanten Modellstädten war, hat nun vor einigen Tagen angekündigt, den Traum vom kostenlosen Nahverkehr im nächsten Jahr wahr werden zu lassen. Im Innenstadtbereich soll ab 2019 jeder frei fahren können.

Über den Nahverkehr ohne Fahrscheine wird gestritten. Der Journalist Christian Sywottek argumentiert in BRAND EINS, dass sich Kommunen es schlicht nicht leisten könnten, auf die Ticketeinnahmen zu verzichten. Denn nicht nur diese Einnahmen würden fehlen. Ohne Fahrscheinpflicht würden noch viel mehr Menschen den Nahverkehr nutzen. Hohe Investitionen in die Infrastruktur und in neue Busse und Bahnen wären notwendig, meint Sywottek.

Auf der anderen Seite der Debatte stehen die Befürworter eines kostenlosen Nahverkehrs. Franz Alt schreibt im Magazin CHRISMON, warum er für eine Reform ist: Wir verbringen als Autofahrer nicht nur mehr Zeit in Staus als mit Sex – vor allem für die Umwelt würde sich ein kostenfreier Nahverkehr lohnen.

Auf thebuzzard.org fragen wir diese Woche, wie es um den kostenfreien Nahverkehr steht. Dafür haben wir drei Fürsprechern ebenso viele Kritiker gegenübergestellt. In weiteren Beiträgen erklären wir, welche Bevölkerungsgruppen für die Reform sind und welche Erfahrungen Städte in anderen Ländern mit kostenlosem Nahverkehr gemacht haben. Mit unserem neuen Probeabo können Sie außerdem auch alle vorherigen Debatten auf thebuzzard.org vollständig lesen und Ihren politischen Horizont erweitern. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern und Lesen!