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Schuld und Sühne – #MeToo, die dritte Staffel
Autor
Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.
Als man dachte, es sei alles gesagt, eine neue dramatische Wende in einem der spannendsten Dramen unserer Zeit: Asia Argento, eine der Vorreiterinnen des #MeToo-Movements, wird des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Den Plot hätte man sich in seiner Vielschichtigkeit nicht besser ausdenken können – weibliches Missbrauchsopfer wird von Mann des Missbrauchs bezichtigt, es geht um Geld, Macht, zerstörtes Vertrauen, den Selbstmord eines Star-Kochs, die Rettung einer ehrenwerten Bewegung. Wie in guten modernen TV-Stoffen üblich, gibt es kein Schwarz oder Weiß mehr, nur Grautöne, Verwaschungen, Untiefen, nichts ist, wie es zu sein scheint – die ewige menschliche Komödie. Der hier verlinkte Text gibt den Überblick zum Fall Argento (und der ebenfalls des Missbrauchs bezichtigten Professorin Avital Ronell) und stellt wesentliche Fragen. Während die Heldinnen fallen, kehren die Schurken zurück – Comedian Louis C.K. wagt sich neun Monate nach seinem Rückzug wegen Masturbation und Machtmissbrauchs einfach so wieder auf eine Stand-Up-Bühne – ohne das Publikum vorher auch nur um Erlaubnis zu fragen. Die Wut ist groß, der Konflikt komplex. Hier eine Sichtweise. Fortsetzung folgt.
Quelle: Laura Kipnis EN theguardian.com
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