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Fundstücke

Sachsen: ein "failed state"?

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
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Jürgen KluteFreitag, 17.03.2017

Sachsen gilt mittlerweile als Synonym für Ausländerfeindlichkeit und Pegida, als ein Land, in dem Politik, Verwaltung, Polizei und Justiz hoffnungslos auf ihren jeweils rechten Augen erblindet sind. Als jemand aus dem Westen der Republik steht man oft rat- und hilflos vor den Nachrichten, die einen aus Sachsen erreichen. Nachrichten, die einem nur noch zynische Reaktionen als angemessen erscheinen lassen.

Der aus dem westfälischen Bergkamen kommende Sven Petry, Ex-Ehemann der AfD-Frontfrau Frauke Petry, arbeitet seit 2009 als evangelischer Pfarrer in Sachsen. Als Pfarrer steht er tagtäglich im direkten Kontakt mit den Menschen, die außerhalb Sachsens in der Regel nur als schwer zu verstehendes Kollektiv über Medien vermittelt wahrnehmbar sind. 

Sven Petry hat nun in einem Buch, aus dem DIE ZEIT einen Auszug veröffentlicht hat, seine Wahrnehmungen und Erfahrungen mit den Menschen vor Ort verarbeitet. In dem in DIE ZEIT veröffentlichten Auszug stehen die massiven, seit bald einem Vierteljahrhundert andauernden Veränderungen im Vordergrund, mit dem die Menschen in Sachsen konfrontiert sind – das gilt übrigens im Großen und Ganzen auch für die anderen ostdeutschen Bundesländer. 

Für Sven Petry sind es vor allem auch Migrationserfahrungen, die für die Menschen in diesem Zeitraum prägend waren: Ganze Landstriche sind durch Binnen-Migration, also durch Abwanderung, ausgedünnt. Die Menschen fühlen sich zunehmend verlassen und vergessen. Das löst Furcht aus. 

Mir scheint es Sinn zu machen solche Erfahrungen, wie Sven Petry sie in seinem Buch verarbeitet hat, auf und vor allem auch ernst zu nehmen. Darin enthalten sind nicht nur Erklärungsmuster für die entstandene Situation in Sachsen, darin enthalten sind auch Schlüssel, die die Türen für eine Veränderung der politisch gefährlichen Entwicklungen öffnen können. In dem Sinne scheint mir das Buch von Sven Petry eine sinnvolle Ergänzung bestehender politischer und soziologischer Analysen zu sein.

Sachsen: ein "failed state"?

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Kommentare 3
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 7 Jahren

    Dieser Tage wird übrigens das Buch "Unter Sachsen" öffentlich in Berlin vorgestellt - bezeichnenderweise nicht in der sächsischen, sondern in der thüringischen Landesvertretung https://mobile.twitter...

  2. Christian Gesellmann
    Christian Gesellmann · vor 7 Jahren

    Sind ein paar gute Beobachtungen dabei: "Mit Migration und Veränderung haben die Menschen im Osten Deutschlands ohnehin viel mehr Erfahrung, als manchem Kommentator mit westdeutscher Perspektive bewusst ist – ein Umstand, der mir in diversen Gesprächen des letzten Jahres deutlich geworden ist. Migration und Veränderung kennt man hier nämlich nicht nur aus dem Fernsehen."

    1. Christian Gesellmann
      Christian Gesellmann · vor 7 Jahren

      (...) "Die Skepsis gegenüber Veränderungen entspringt keineswegs nur einer verbreiteten konservativen Lebenseinstellung – die gibt es in der Tat auch –, sondern sie speist sich auch aus Verlusterfahrungen."

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