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Richard David Precht über Tierethik

Tino Hanekamp
Autor

Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.

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Tino HanekampDonnerstag, 22.07.2021
Der Philosoph Richard David Precht schreibt auf SPIEGEL ONLINE einen Gastbeitrag zum Thema Tierethik. Auszüge:

Ob Tiere eine Seele und Gefühle haben, kann nur fragen, wer über keine der beiden Eigenschaften verfügt, meinte einst Eugen Drewermann. Und tatsächlich: Tierethiker mögen sich in Nuancen unterscheiden und unterschiedliche Begründungswege gehen, ihre Forderungen mögen steiler oder pragmatischer formuliert sein, in ihrem Urteil sind sie sich doch sämtlich einig: Was wir Tieren in der Nutztierhaltung und Wildtieren durch die Zerstörung ihrer Lebensräume antun, ist moralisch unvertretbar und völlig falsch! Auch wenn die Mehrheit der Philosophen das Thema ausspart, so kommt die Minderheit jener Philosophen, die sich mit der Tierfrage beschäftigt, mehrheitlich zu diesem Ergebnis.

...

Man stelle sich des Ernstes halber einmal vor, unsere Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner läse und verstünde Korsgaards anspruchsvolles Buch. Sie müsste lernen, dass kein ethisches Argument die landwirtschaftliche Intensivhaltung rechtfertigt und dass die Nutztierhaltung in Ställen und auf Weiden einschließlich der Tierfutterproduktion zu den schlimmsten ökologischen Sünden der Menschheit zählt. Ergänzend käme hinzu, dass EU-Recht und Freihandel der Moral des Tierwohls völlig entgegenstehen und dass Tiere keine Ware sein dürfen, jedenfalls dann nicht, wenn man alle Gründe dafür und dagegen sorgfältig abwägt.

Hoffnungsfroh stimmt sein Ausblick:

Dabei ist die Gelegenheit tatsächlich günstig wie nie zuvor in der deutschen Geschichte. Zwei gewaltige Revolutionen, die digitale und die Nachhaltigkeitsrevolution, pflügen in den nächsten Jahrzehnten das Jahrhundert um. Ein enormer Modernisierungsschub, viel rasanter und globaler als alle anderen industriellen Revolutionen zuvor, werden nicht nur unsere Wirtschaft drastisch verändern, sondern auch unsere Gesellschaft und unsere Lebensweise. Ob am Ende eine bessere Erde für alle oder deren totale Zerstörung steht, ist noch nicht ausgemacht. Doch wann, wenn nicht in der Systemkrise alter Ordnungen, können Vordenker des Neuen erfolgreich sein?

PS: Ebenfalls interessant und die Sache glasklar auf den Punkt bringend: Prechts Interview mit der taz. Fünf Jahre alt, aber wahrscheinlich in zehn Jahren noch genauso aktuell.

Richard David Precht über Tierethik

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Kommentare 3
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 2 Jahre

    Es wird sehr interessant werden, in zehn, zwanzig Jahren zurückzuschauen und zu sehen, ob die Prognose wahr geworden wurde, dass also Tierprodukte ersetzt wurden durch Ersatzprodukten. Und zwar nicht nur unter urbanen, gebildeten Menschen.

    1. Tino Hanekamp
      Tino Hanekamp · vor mehr als 2 Jahre · bearbeitet vor mehr als 2 Jahre

      Vielleicht hören wir ja eher auf, Massentierhaltungsfleisch zu essen, weil der Restwald brennt, als wegen dem Leid der Tiere.
      Aber wahrscheinlich muss erst das Ersatzfleisch so gut schmecken und billig sein wie das tote. Wenn das der Fall ist, warum würde man dann noch tote Tiere essen wollen? Tierfreunde sind wir ja alle, zumindest theoretisch. Ich sehe es schon vor mir, in zehn, zwanzig Jahren: Neue Generationen schnippeln am Designersteak, blicken zurück auf ein Jahrhundert industrieller Tierquälerei, Umweltverschmutzung und Landverschwendung und schütteln den Kopf über den Wahnsinn. Wenn das Steak nur echt schmeckt und kein Vermögen kostet. Vielleicht wird Tiere essen ja so eine Art perverser Fetisch, wenn es eine Alternative gibt.

    2. Uwe Protsch
      Uwe Protsch · vor mehr als 2 Jahre

      Mir fällt dazu ein: Soylent Green

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