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Fundstücke

Neue Fotografie: Restavecs – die Kindersklaven Haitis

Clara Westhoff
Journalistin

Freie Journalistin beim Bayerischen Rundfunk

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Clara WesthoffSonntag, 30.08.2020

In der Rubrik "Neue Fotografie" stellt das SZ Magazin regelmäßig die Arbeiten junger Fotograf*innen vor. Am 23. August war Welttag gegen Sklavenhandel. Ich möchte euch dazu gerne die die aktuelle Folge ans Herz legen, in der die studierte Philosophin und Theologin Debora Ruppert Bilder zeigt, die während ihrer Weltreise in Haiti entstanden sind. Von Kindern, die im eigenen Land versklavt wurden.

Restavecs heißen die schätzungsweise 400.000 Kinder im bitterarmen Haiti, die von ihren Eltern in Hoffnung auf Essen, Bett und vielleicht sogar Schulbildung an fremde Familien gegeben werden, um dort im Haushalt zu arbeiten. Im Interview erklärt Ruppert, worauf dieses System basiert und wieso es trotz einem haitianischen Gesetz gegen Menschenhandel offen praktiziert wird. 

Mein erster Gedanke: Wer sind die Menschen, die sich minderjährige Arbeitssklaven ins Haus holen? Es sind nicht die wenigen Wohlsituierten des Landes. 

Sie wohnen meist ebenfalls in den Slums der Hauptstadt Port-au-Prince in extremer Armut. Um sich das Leben ein Stück weit zu erleichtern, nehmen sie die Kindersklaven zu sich, damit jemand auf ihre eigenen Kinder aufpasst und den Haushalt macht, während sie als Straßenverkäufer arbeiten. Es ist perfide. Die kleine haitianische Oberschicht hat es gar nicht nötig, Kindersklaven zu halten, sie können sich Haushaltsangestellte leisten, die sie bezahlen. Auch deshalb ist es so schwer, das Problem anzugehen: Es gibt im Restavec-System nicht gut oder böse, schwarz oder weiß. Alle versuchen nur, irgendwie zu überleben.

Wundern wir uns wirklich, dass es so etwas heute noch gibt? Man darf nicht vergessen, dass moderne Formen der Sklaverei auch bei uns stattfinden. Indirekt, wenn wir Produkte konsumieren, die von Arbeitssklaven in anderen Ländern hergestellt wurden. Direkt, wenn wir beispielsweise Zwangsprostitution bei uns im eigenen Land dulden. Fotografin Debora Ruppert bringt es auf den Punkt: "Sklaverei existiert nicht nur in Geschichtsbüchern, sie ist Teil unserer modernen Gegenwart."

Mit Bildern wie den ihren können und müssen wir uns das regelmäßig bewusst machen, um dann für Veränderung zu sorgen.


Neue Fotografie: Restavecs – die Kindersklaven Haitis

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