Stück für Stück verändern sich in diesen Tagen die Straßen Nordkoreas. Anti-amerikanische Propaganda-Plakate werden abgehängt und USA-feindliche Souvenirs verschwinden aus den Regalen, berichtet Reuters. Vielleicht ein erstes Indiz dafür, dass seit dem persönlichen Treffen von Trump und Kim in Singapur so etwas wie Tauwetter zwischen den USA und Nordkorea anbrechen könnte.

Die Experten sind sich uneins darüber, wie man den Singapur-Gipfel bewerten soll. Die einen halten Trumps Vorstoß für gefährlich, weil die USA damit bereits große Zugeständnisse an Nordkorea machen. Die anderen sehen darin einen ersten Schritt in Richtung Frieden. Wir fragen uns diese Woche bei The Buzzard: Wer hat recht? Meint Nordkorea die Entspannung ernst?

Wir haben ein Fundus an aktuellen Texten zusammengestellt – von amerikanischen Politikwissenschaftlern, von asiatischen und von deutschen Journalisten, die sich seit Jahren mit Nordkorea befassen.

Zwei davon möchten wir hier empfehlen. Der Journalist Christoph Neidhart betont in der Süddeutschen Zeitung, warum Kim gar nicht anders kann, als die Entspannungspolitik ernst zu nehmen: Der Diktator weiß, dass sein Regime nicht überleben würde, wenn sein Land sich nicht öffnet. Neidhart gibt in seinem Text interessante Alltagsbeispiele und damit Einblicke in eine abgeschottete Gesellschaft, in der Jeans und gefärbte Haare verboten sind, aber immer öfter junge Menschen gegen solche Verbote aufbegehren und dafür nicht mehr belangt werden.

Politiker sprechen in der Nordkorea-Debatte fast ausschließlich über Denuklearisierung. Dieser Fokus sei gefährlich, findet Friedensforscher Olly Terry und erläutert, dass es eine bessere Lösung gebe, als die einseitige Denuklearisierung Nordkoreas.

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