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»Landminen für die Seele!« – Wie die Killerspiel-Debatte eskalierte
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Im Februar diesen Jahres lief bereits der erste Teil von Christian Schiffers Dokumentation Killerspiele!. Ging es dort noch um das langsame Entstehen einer Auseinandersetzung mit Gewalt in Computerspielen, widmet sich der zweite Teil nun der völligen Eskalation der Debatte zu Beginn der Nullerjahre in Deutschland – am morgigen Freitag, den 13. (!) Mai um 11.10 Uhr auf ZDFinfo sowie anschließend in der Mediathek.
Das unheilvolle Sendedatum wirft seinen Schatten auf die Inhalte bereits voraus: Ausgehend von tragischen Amokläufen an deutschen Schulen, entwickelte sich eine negative Feedback-Schleife aus hysterischem Journalismus und politischem Populismus, die bizarrste Blüten trieb und jede konstruktive Diskussion zur Rolle von Gewalt in Games nachhaltig erschwerte. Beispiele gefällig?
»Killerspiele sollten bei der Strafbewährung in der Größenordnung von Kinderpornografie eingeordnet werden, damit es spürbare Strafen gibt.« – Günther Beckstein
»Killerspiele sind Landminen für die Seele.« – Kölner Aufruf gegen Computergewalt
Die Dokumentation Killerspiele! leistet einen großartigen Beitrag dazu, die Gewaltdebatte zumindest im Nachhinein vernünftig zu kontextualisieren und damit deutlich zu entschärfen. Unhysterisch, sachlich und sauber recherchiert. Dabei kommen auch die Protagonisten der Vergangenheit zu Wort, etwa der bereits zitierte ehemalige bayerische Innenminister/Ministerpräsident Günther Beckstein sowie Olaf Zimmermann, der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und ausgemachter Computerspiel-Befürworter.
Landminen für Vorurteile. Gut so!
Quelle: ZDFinfo zdf.de
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