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Inszeniertes Gefühl – Michael Jackson und das Mädchen von Bukarest

Susanne Franzmeyer
Piqer für Radio Features
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Susanne FranzmeyerMittwoch, 08.09.2021

Vielleicht hat mich dieses Feature so gefesselt, weil ich selbst eine Art "gefallene" Michael-Jackson-Anhängerin bin, die sich nach wie vor nicht ganz von der Faszination des "King of Pop" freimachen kann. Aber das Feature "Das Mädchen von Bukarest – eine Michael-Jackson-Recherche" von Christoph Spittler ist auch einfach spannend erzählt und gut gemacht. Die Skurrilität des Musikers fokussiert sich hier auf dessen Hang zum inszenierten Drama, zur perfekten Show, wo alles möglichst echt wirken soll, und wo es um die ganz großen Emotionen geht. Scheinbar.

Was den Autor sympathisch macht, ist, dass er anfangs selbst dieser Show auf den Leim geht, indem er eine augenscheinlich spontane Szene während eines Live-Konzertes in Bukarest – der Anlass zur Entstehung dieser Sendung – für echt hält.

Was ist passiert? Ein junges Mädchen stürzt während des Songs "She's Out Of My Life" auf die Bühne. Michael schließt sie innig in die Arme, bis sie von den Securitys gewaltsam von der Bühne gezerrt wird. Kurze Zeit später unterbricht der Sänger seinen Auftritt, sackt in sich zusammen, ist sichtlich aus der Fassung, überwältigt von Gefühlen. Wer war das Mädchen? Kannte er sie? Hatte er wirklich Gefühle für sie? Nein. Alles ist ein Fake. Auf jedem Konzert geschieht die gleiche Unterbrechungs-Zeremonie, was den Mädchen mitunter einen Spitznamen eingebracht hat: "SOOML"-Girls.

"Ich Idiot. (...) Jetzt erst fallen mir die YouTube-Vorschläge an der Bildschirmseite auf. Auf allen Vorschau-Bildchen ist Jackson in inniger Umarmung mit einer jungen Frau zu sehen. She's Out Of My Life in Bremen. She's Out Of My Life in Buenos Aires. She's Out Of My Life - Oslo, Rom, Santiago..."

Die Beliebigkeit der Mädchen, die eigentliche Flachheit des inszenierten großen Gefühls wird auch akustisch deutlich, wenn der Song – wie eine kaputte CD – in immer gleiche Songfetzen zerhackt wird und akustisch festhängt.

Doch der Autor versucht mehr herauszufinden, begibt sich auf die Suche nach dem Mädchen aus dem Video, stolpert über Ungereimtheiten, und spricht mit Wissenschaftlern und Eingeweihten über den inszenierten Gefühlsausbruch, der fester Pogrammteil der Dangerous-Tour war. Bei seiner Recherche findet er heraus, dass sich die Zeit der SOOML-Girls-Unterbrechungen der Show von Mal zu Mal steigert. Von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten. War von Michael Jacksons Seite zwar alles minutiös eingeplant, so wussten die Mädchen hingegen nicht immer, wie ihnen geschah. Manche wehrten sich heftig gegen die Security, andere ließen sich bereitwillig von der Bühne bringen.

"Für die, die nicht wussten, dass das in allen Konzerten so war, war es ein Schock. Wahrscheinlich dachte sie: Oh, er weint wegen mir! Ich muss zurück auf die Bühne!"

Das Feature, eine Wiederholung aus dem Jahr 2018, gewährt der Hörerschaft wieder einmal interessante Einblicke in die ominöse Show-Welt des rätselhaften "King of Künstlichkeit", der irgendwie nicht aufhört, zu faszinieren.

"Ich schaue das uneditierte Video von der BBC an. Tatsächlich, ein ganz anderes Mädchen betritt da die Bühne. Cora, das echte Mädchen von Bukarest. Sie wirkt schüchtern, fast verträumt in ihrer weiten Jeans und ihrer weißen Bluse, und sie lässt sich widerspruchslos von der Security von der Bühne führen. Das echte Mädchen von Bukarest war den Produzenten wohl nicht dramatisch genug."

Inszeniertes Gefühl – Michael Jackson und das Mädchen von Bukarest

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