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In Zukunft: Automatisch(er) Krieg

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
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Nick ReimerDienstag, 12.01.2021

Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn fordert eine schnelle Anschaffung von bewaffneten Drohnen für die Bundeswehr. Es geht beispielsweise um ein unbemanntes Fluggerät des Typs "Heron TP" der israelischen Armee. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu:

"Wir werden im Rahmen der Europäischen Verteidigungsunion die Entwicklung der Euro-Drohne weiterführen. Als Übergangslösung wird die Drohne HERON TP geleast. Über die Beschaffung von Bewaffnung wird der Deutsche Bundestag nach ausführlicher völkerrechtlicher, verfassungsrechtlicher und ethischer Würdigung gesondert entscheiden."

Die SPD hat jetzt erstmal die Reißleine gezogen. Zum großen Glück! Denn es geht um mehr als um die Bewaffnung einer Armee. "Kampf-Maschinen: Künstliche Intelligenz und die Kriege der Zukunft" lautet der Titel eines Features von Matthias Becker und Gerhard Klas, dass der Deutschlandfunk ausstrahlte. Normalerweise piqe ich im Kanal "Klima und Wandel", und um ehrlich zu sein ist das thematisch selten ein Zuckerschlecken: Es geht oft um die Bedrohung unserer Lebensgrundlagen, um Zukunftsängste, um den Verlust des friedlichen Zusammenlebens. Was die Autoren in ihrem Beitrag allerdings aufdecken, ist viel gefährlicher als die Veränderungen in der Erdatmosphäre: Becker und Klas illustrieren, dass die Welt sich direkt auf dem Weg in den automatischen Krieg befindet.

Nach dem Schießpulver kam die Atombombe, kommt jetzt die künstliche Intelligenz: Die digitale Automatisierung auf dem Schlachtfeld gilt in der Rüstungsindustrie als dritte Revolution. Ein epochaler Umbruch: Die Experten sprechen vom "Hyperwar" - einem räumlich entgrenzten Krieg, der gleichzeitig in der Luft, am Boden und im Cyberraum geführt wird.

Der SPD-Abgeordnete Karl Heinz Brunner vor einem Jahr im Bundestag:

"... letale autonome Waffensysteme –wir sagen zu Deutsch "Killerroboter"[..] - Ja, sie sind keine Science-Fiction mehr, sondern so gut wie Realität."

Es geht um die Frage, wer am Abzugshebel sitzt:

Die Vorstellung, dass irgendeine Maschine ein Todesurteil über einen Menschen ausspricht oder gar vollstreckt, ohne dass ein anderer Mensch darauf Einfluss hat oder dafür verantwortlich gemacht werden könnte, ist für mich eine perverse Vorstellung. Es muss uns gelingen, diese Waffen zu ächten, und zwar schon, bevor sie eingesetzt werden.

Die Sache ist komplex: "Lagebeurteilung", "Luftraumkoordination", "Vernetzung", "Zielerfassung", "Feuerverteilung" sind ein paar Stichworte, die Becker und Klas beleuchten, genauso wie die Frage, ob Europa den digitalen Wettlauf nicht längst verloren hat oder ob der nicht mehr von Menschen, sondern von Technik gesteuerte Krieg noch zu verhindern sein wird. Sie zitieren zum Beispiel Jörg Hoffmann, Professor an der Universität des Saarlandes für Grundlagen der Künstlichen Intelligenz:

Also die bisher bestehenden Systeme ..., ich kann wirklich nur beten, dass da niemand auf die Idee kommt, die an den Abzugshebel zu setzen.

In Zukunft: Automatisch(er) Krieg

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