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Die tendenziell fallende Profitrate als Endgegner: Ein Spiel als Marx-Schulung

Sonja Wild
Redakteurin, Spielebloggerin

Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.

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Sonja WildMittwoch, 27.07.2016

Generationen von Linken können vermutlich bestätigen, dass es keine gute Idee ist, sich ganz alleine durch Das Kapital zu quälen. Nicht ohne Grund treffen sich junge Menschen spätestens seit den 60ern in Marx-Lesekreisen und auf Wochenendseminaren zur Politischen Ökonomie, um gemeinsam den Kapitalismus verstehen zu lernen.

Computerspiele, die Vergleichbares leisteten, gab es in meiner Jugend leider nicht. Dafür lernte ich in den späten Achtzigern mithilfe eines Froschs in einem Teich alles, was es aus meiner damaligen Sicht über die Perestroika zu wissen gab: Dass Bürokraten Gefahr bedeuten, Devisengeschäfte und Steuerprogression wertvolle Items sind und Gesetze nicht mehr als zarte Seerosenblätter, die schon in wenigen Sekunden Geschichte sein können. Naja.

Ein Spiel, das die kapitalistische Produktionsweise nach Marx fundiert erklärt, ist mir jedenfalls nicht begegnet. Crisis Theory von David Cribbs könnte dieses Spiel sein: Darin übernehmen wir die Rolle des Kapitalismus und müssen versuchen, unsere eigene Krise zu verhindern. Wie eine Maschine schmeißen wir das System an und können beobachten, wie aus dem Einsatz von Arbeit und Produktionsmitteln Mehrwert entsteht und Profit erwirtschaftet wird. Der Reiz des Spiels besteht darin, wie gut Cribbs die Annahmen, die Marx über die Entwicklung des Kapitalismus traf, in eine Spielmechanik gegossen hat: Wenn die Profitrate zu weit sinkt, lässt sich zwar über verschiedene Stellschrauben und Stimuli Einfluss nehmen. Doch deren Wirkung wird immer schwächer und die Prozesse beschleunigen sich zugleich weiter – bis die Krise des Kapitalismus eintritt und das Spiel verloren ist.

Crisis Theory gibt es auf itch.io. Es ist ein Pay-What-You-Want-Titel, wer nicht zahlen mag oder kann, darf es kostenlos herunterladen. Mehr zu den Hintergründen und seiner Motivation erzählt der Entwickler im verlinkten Artikel. Die Lehrvideos von David Harvey zu Band 1 des Kapitals, an denen er sich orientiert hat, kann man sich hier anschauen.

Die tendenziell fallende Profitrate als Endgegner: Ein Spiel als Marx-Schulung

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