Die SPD – das ist unbestritten – hat an Glaubwürdigkeit verloren. Nach dem schlechtesten Wahlergebnis ihrer Geschichte wollte sich die Partei rundum erneuern. Die Ansage von Martin Schulz: Opposition. Viele sahen darin den einzigen Weg aus der Krise: Eine SPD, die aus der Opposition heraus für ihr Grundziel, mehr soziale Gerechtigkeit, kämpfen kann.

Nun aber sieht es doch aus, als würde es wieder eine Große Koalition geben, als bewege sich die SPD weiter in alten Mustern. Dabei hat das Wahlergebnis gezeigt, dass Millionen von Wählern unzufrieden sind mit dem Kurs, den die Partei eingeschlagen hat. Kritik gibt es sowohl von links als auch von rechts: Die SPD sei im Grunde überflüssig. Weder sozial noch bürgernah.

Wir, das Team von The Buzzard, stellen deshalb die provokante Frage: "Brauchen wir in Deutschland noch die SPD?" Die Debatte um die traditionsreiche Partei ist emotional aufgeladen. Gerade deshalb erscheint es uns wichtig, verschiedene Positionen wahrzunehmen und abzubilden.

Besonders überraschend fanden wir zwei Perspektiven. Gabor Steingart argumentiert: Was die SPD mit Bürgernähe und Gerechtigkeit verbindet, empfinden viele als Verrat an den kleinen Leuten – und im Grunde vertrete die AfD diese Werte mittlerweile besser als die SPD. Der Artikel "SPD, ein hartnäckiger Fall von politischer Schwerhörigkeit" findet sich auf Achgut.com. Ebenso interessant und sehr schlüssig argumentiert ist ein Artikel von Jens Berger. In "SPD am Abgrund – ist Labour ein Erfolgsmodell, das auch auf Deutschland übertragbar ist?" auf Nachdenkseiten.de beschreibt Berger, was die SPD von der Labour Partei lernen könnte.

Einen umfangreichen Überblick über die gesamte Debatte um die SPD gibt es diese Woche auf TheBuzzard.org – mit den zehn spannendsten Positionen von Deutschlands führenden Leitartiklern und Bloggern. Wer sich anmeldet, bekommt vier Perspektiven der Debatte kostenlos.