Angela Merkel wurde von der Harvard Universität eingeladen, eine Rede vor den Absolventen 2019 zu halten. Sie nahm an und erhielt bei dieser Gelegenheit auch eine Ehrendoktorwürde.

Neben einem kurzen Ausschnitt der Rede, in der es u.a. um Mauern geht, was ja gut zu Merkels Biografie passt, liefert die Süddeutsche hier ein bisschen Zusatzinfo zum Brimborium, das um diesen Auftritt gemacht wurde:

Die Universität hatte sie in den Wochen, vor allem in den Tagen vor dem Auftritt am Donnerstag gefeiert wie einen Rockstar. Angela Merkel, diesen Eindruck musste man zuletzt gewinnen, ist in Teilen der USA vielleicht doch ein noch etwas größerer deutscher Export als der stoische Basketballer Dirk Nowitzki, dem in Amerika auf seiner Abschiedstournee die Hallen zujubelten, oder die, wertfrei gesagt, seltsame Band Rammstein, der in Amerika die Stadien zujubeln.

Interessant, wie die Amerikaner (oder zumindest Teile davon) unserer Kanzlerin huldigen. Dieser Tweet ist ein Beispiel dafür.

Sie baute in ihre Rede Spitzen ein, die offensichtlich an Donald Trump gerichtet waren. Und überraschte das große Publikum mit ihrer Wortwahl.

In der Präsentation, das schon, war es eine typische Merkel-Rede, spröde vorgetragen, hier und da nicht vollkommen unwitzig, aber meist ernst und zur Sache. Inhaltlich aber war es eine ungewöhnliche Rede, weil die Kanzlerin nicht nur über die intellektuellen Grundlagen ihres Handelns sprach, sondern auch über die biografischen, und zwar in einer Weise, die bisweilen ins Metaphysische reichte. Merkel wollte in ihrer Rede in Harvard über das wirklich Große und Ganze sprechen. Wenn man so will: über die letzten Dinge.

Und was ist mit AC/DC? Die Glocken, die vor und nach der Rede, traditionell geläutet haben erinnerten wohl sehr an den Song Hells Bells.

Ach ja: Merkel bekam Standing Ovations.

Hier gibt's die gesamte Rede zum Anschauen: https://youtu.be/9ofED6BInFs

Spoiler: Sie spricht sogar vom Klimawandel und verspricht deutsche Klimaneutralität in 2050.