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Flucht und Einwanderung

Weil die EU Flüchtlingsboote zerstört, starben Tausende Menschen im Mittelmeer

Fabian Goldmann
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem

...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.

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Fabian GoldmannMittwoch, 26.07.2017

Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als die damals noch selten untergehenden Flüchtlingsboote im Mittelmeer Betroffenheits- und Empörungswellen hierzulande auslösten? Die Zeiten sind gar nicht so lang vorbei. Drei Jahre nur. Doch die Empörung hat in dem Maße abgenommen, wie das Sterben im Mittelmeer zum Alltag geworden ist. Verändert hat sich seitdem auch die Antwort auf die Frage, wer eigentlich Schuld ist am Sterben. „Die EU, die mit ihren militarisierten Grenzen den Menschen keine andere Wahl lässt“, hätten damals wahrscheinlich die meisten geantwortet. Heute werden zunehmend Schleuser (oder Fluchthelfer) und sogar freiwillige Helfer im Mittelmeer verantwortlich gemacht.

Eine aktuelle Untersuchung des britischen Oberhauses hat nun festgestellt, wozu vor wenigen Jahren kaum einer eine offizielle Untersuchung gebraucht hätte: Die EU trägt Mitschuld am Sterben im Mittelmeer.

Die Parlamentarier haben die Rolle von „Operation Sophia“ untersucht. Die Mission war eigentlich eingerichtet worden, um Menschen zu retten. Doch der Einsatz habe auch zum Tod von Tausenden Menschen geführt. Der Grund: Die Kriegsschiffe zerstören routinemäßig aufgebrachte Flüchtlingsboote und zwingen damit die Fluchthelfer (oder Schlepper) in immer seeuntüchtigere Boote .

Im Independent weißt May Bulman außerdem auf eine Untersuchung von Amnesty International hin, die der Mission ebenfalls die „rücksichtslose“ Zerstörungen der sichersten Boote bescheinigt. Anders als das britische Oberhaus unterstellt Amnesty Vorsatz: Die Strategie der EU sei es „Flüchtlinge und Migranten größeren Gefahren auf dem Meer auszusetzen.“ Die Folge: In Ermangelung sicherer Holzboote würden Flüchtlinge immer häufiger in seeuntüchtige Schlauchboote steigen.

Dieser Umstand scheint auch der EU nicht entgangen zu sein. Vergangene Woche reagierte sie auf eine Weise, die vor wenigen Jahren wohl auch nicht ohne öffentliche Empörung ausgekommen wäre: Sie untersagte den Export von Schlauchbooten nach Libyen. 

Weil die EU Flüchtlingsboote zerstört, starben Tausende Menschen im Mittelmeer

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Kommentare 2
  1. Martin Hummel
    Martin Hummel · vor mehr als 6 Jahre

    Die Ursachen liegen tiefer. Einerseits zerstört der, durch die USA und Frankreich/England induzierte, "arabische Frühling" die Lebensgrundlagen der Menschen dort, anderseits lockt insbesondere die Deutsche Regierung Menschen mit haltlosen Versprechungen ons Land, welche niemals eingelöst werden können. Wie z.B. gutbezahlte Jobs und den Luxus der Mittelklasse, zumindest die Hängematte eines Sozialsystems, von welcher die afrikanische Bevölkerung nur träumen kann. Leider werden viele scheitern, weil dies nur durch kulturelle Errungenschaften, wie Ausbildung, Pünktlichkeit, Arbeitswille usw, erreicht werden kann. Und Deutschland wird scheitern, weil an der schieren Menge der Völkerwanderung das Sozialsystem und das Bürgertum zerbrechen werden. Die Toten des Mittelmeers sind die Folge der Profiteure der Völkerwanderung: Die Schlepper, die NGOs, die Sozialindustrie.

  2. Eric Bonse
    Eric Bonse · vor mehr als 6 Jahre

    Interessante Analyse. Allerdings waren die Flüchtlingsboote "früher" auch nicht besser. Im Gegenteil: Zunächst wurden große "Seelenverkäufer" genutzt, mit denen dann auf einen Schlag Hunderte Menschen untergegangen sind. Eine solche Katastrophe vor Lampedusa bewirkte dann auch den Aktionismus der EU im Mittelmeer.

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