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Griechenlands zwei Asylsysteme: Eines funktioniert, das andere nicht
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung
am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Wenn man Flüchtlinge und Griechenland in den letzten Monaten in einem Satz gehört hat, dann war das eher schockierend. Entweder ging es um Flüchtlingscamps, deren Zelte im Schnee versanken, oder es ging um den Beschluss der EU, Asylsuchende im Rahmen des Dublin-Verfahrens wieder nach Griechenland abzuschieben. Tatsächlich hängt die Situation der Flüchtlinge allerdings davon ab, wo sie sind. Dürfen sie aufs Festland, befinden sie sich teils in einigermaßen gut verwalteten Flüchtlingsunterkünften. Die Situation auf dem Festland ist bei weitem nicht gut, aber nicht so katastrophal wie auf den Inseln, wo Asylsuchende in den Hotspots festgehalten werden, um sie gegebenenfalls in die Türkei abschieben zu können. Letzteres passiert eigentlich kaum, zumal Asylbewerber und Flüchtlinge nicht abgeschoben werden können. Vor allem ist die Situation in den Hotspots menschenunwürdig. Warum also werden die Hotspots nicht einfach zur Identifizierung und Registrierung genutzt, um die Asylbewerber dann auf das Festland weiterreisen zu lassen. Wenn man aus den zwei Asylsystemen wieder eines machen würde, wäre allen gedient. Anstatt also das Dublin-Verfahren wieder aufzunehmen, sollte vielleicht zunächst die Situation für alle Asylbewerber verbessert werden, die bereits in Griechenland sind.
Quelle: Vassilis Tsianos mediendienst-integration.de
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