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Flucht und Einwanderung

Die Hölle Libyen: Folter und Sklavenmärkte

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistSonntag, 25.06.2017

Einst war Libyen ein Paradies für afrikanische Migranten — paradoxer Weise  als Muammar Gaddafi noch an der Macht war, der ja nicht gerade für sein zimperliches Vorgehen bekannt war (und in Zusammenarbeit mit Italien Lager für Migranten einrichtete). So hat Libyen noch in weiten Teilen Afrikas bis heute den Ruf, dass sich dort viel Geld verdienen lasse. Doch in den letzten Jahren entstand in den dortigen Lagern für Migranten, in denen auch abgefangene Bootsflüchtlinge landen, Menschenhandel und Erpressungen, wie sie zuvor nur im Sinai bekannt waren. Inzwischen haben die Folter und auch Sklavenhandel mit Migranten die Öffentlichkeit erreicht. Menschen werden auf Märkten verkauft und Frauen bis zu ihrem Tod in Bordellen gehalten. Die Unmenschlichkeit in Libyen ist längst von IOM dokumentiert. Doch die Angst vor vermeintlich 1 Millionen Migranten, die nach Europa wollten, scheint einem Eingreifen Europas entgegen zu stehen. Ist die Gewalt in Libyen vielleicht auch eine gute Abschreckung? Dabei wollten die meisten Migranten gar nicht nach Europa, wenn sie Sicherheit und Arbeit in Libyen oder sonstwo finden würden. Anstatt eine korrupte Regierung und Küstenwache zu unterstützen, sollte die EU auch im eigenen Interesse darüber Nachdenken, wie sie Menschen- und Grundrechte in Libyen schützen kann.

Die Hölle Libyen: Folter und Sklavenmärkte

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Kommentare 3
  1. J. Olaf Kleist
    J. Olaf Kleist · vor fast 7 Jahre

    Die Lage in Libyen ist viel zu vertrackt, um einfache Lösungen zuzulassen. Ob die EU militärisch eingreifen sollte oder gerade nicht, dass ist mir völlig unklar und mit solchen sicherheitspolitischen Fragen kenne ich mich auch nicht ausreichend aus. Nur das Wissen um die Brutalität gegen Migranten in Libyen in Kombination mit dem vermeintlichen Bekämpfen von Menschenschmuggel indem man Bootsflüchtlinge nach Libyen zurücksendet und die dortige Küstenwache unterstützt liebt irgendwo zwischen zynisch und menschenverachtend. Darin sehe ich den eigentlichen Skandal, für den die EU verantwortlich ist.

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor fast 7 Jahre

    Das ist wichtig! Auf Piqd findet man ja etliche Publikationen zu Libyen.
    Nicht, weil ich auf diesen Artikel vor einiger Zeit schickte, sondern weil hier eine gute Einführung in den Staatszerfall in Libyen gegeben wird, nochmal einem älteren Piqd:
    https://www.piqd.de/fl...

  3. Emran Feroz
    Emran Feroz · vor fast 7 Jahre

    Ich finde es eigentlich ziemlich krass, wie wenig wir über die Geschehnisse in Libyen erfahren. Meine Einschätzung ist, dass viele westliche Medien hier lieber wegschauen, obwohl die gegenwärtige Situation u.a. eine direkte Folge der NATO-Intervention im Land ist. Vielleicht etwas vereinfacht ausgedrückt, aber dennoch wahr: Eine militärische Intervention, die "Frieden" und "Demokratie" bringen sollte, hat einen gewaltigen Bürgerkrieg ausgelöst, in dem sich Dutzende von Milizen bekämpfen, während brutales System menschlicher Ausbeutung geschaffen wurde, dessen gegenwärtiger Höhepunkt offene Sklaverei ist. Vom Schattenkrieg (Special Ops, Drohnen etc.) der USA, der in Libyen weiterhin geführt wird, will ich erst gar nicht anfangen.

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