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Flucht und Einwanderung

"Wiederherstellung der Nähe" (Tomáš Kubíček) – oder: Wie das Leid der Vertreibungen heilen kann

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergDonnerstag, 21.03.2019

Das Gastland der gerade stattfindenden Leipziger Buchmesse ist Tschechien, dass - so der leitende Tomáš Kubíček - eine alte Nähe wiederherstellen will.

Andreas Breitenstein gibt einen gut erzählten historischen Überblick vom Mittelalter bis heute. Der Aspekt der Vertreibung der Deutschstämmigen nach 1945 und die allmähliche Annäherung ist dabei besonders erhellend auch für heute:

Die Demütigung durch das Münchner Abkommen und den Einmarsch in Prag, das Regime der Besatzung und das Wüten der Gestapo führten dazu, dass es nach 1945 zur epochalen Rache kam: Die Beneš-Dekrete zielten darauf, einen ethnisch homogenen Staat zu schaffen und sich durch Vertreibung ein für alle Mal der «Deutschen» zu entledigen – ungeachtet ob einer mit den Nazis sympathisiert hatte oder nicht.

Eine jahrhundertlange Kultur der Grenzüberschreitung wurde zerstört.

Gerade Präsident geworden, verurteilte Václav Havel bereits 1990 die Vertreibung der ca. 2,9 Millionen Deutschstämmigen, darunter Juden, die sich bei der letzten Volkszählung von 1930 als Deutsche bezeichnet und knapp die Nazidiktatur überlebt hatten.

Dafür wurde der Volksheld angegriffen, aber er blieb auf dem Kurs der Wiederannäherung:

1997 unterzeichnete er mit Bundeskanzler Helmut Kohl die Deutsch-Tschechische Erklärung, welche die unlösbare Frage gegenseitiger Entschädigung pragmatisch durch die Errichtung eines binationalen Zukunftsfonds regelte.

Neue Generationen entwickelten die Kultur der Annäherung weiter. Sie konnten die traumatische Geschichten von Schuld und Sühne historisch unbelastet angehen, was sich auch in der Literatur und damit auf der Leipziger Buchmesse zeigt:

Mit dem Sujet der Vertreibung der Deutschen lassen sich mittlerweile populäre Bestseller schreiben, wie Kateřina Tučkovás Roman «Gerta. Das deutsche Mädchen» (Residenz) über den Brünner Todesmarsch belegt.

"Wiederherstellung der Nähe" (Tomáš Kubíček) – oder: Wie das Leid der Vertreibungen heilen kann

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