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Wie Berichterstattung über Seenotrettung im Mittelmeer auch aussehen kann
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem
...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.
Viel wurde in den letzten Monaten über Seenotretter im Mittelmeer geschrieben: Bei ihnen handle es sich um idealistische Naivlinge ohne Sinn für die gesellschaftspolitischen Verwerfungen ihres Tuns. Ihr Engagement würde gerade erst Menschen zur Flucht veranlassen. Sie machten sich der Komplizenschaft mit gewissenlosen Schleppern schuldig ...
Stefan Scholl hat eine ganz andere Geschichte über Seenotrettung im Mittelmeer aufgeschrieben. Der Russland-Korrespondenten der Frankfurter Rundschau beschreibt den Überlebenskampf einer Frau, ihren Kampf gegen Kälte, Möwen und Aufgeben. Er lässt den Leser teilhaben an ihrem Überlebenswillen, an ihrer Verzweiflung, ihrer Todesangst. Scholl erzählt von der heldenhaften Rettung durch die griechische Küstenwache und EU-Grenzschutzbehörde Frontex. Vom slowakischen Piloten, der den Tag der Rettung als glücklichsten in seinem Leben beschreibt.
Der Text über die russische Touristin Olga Kuldo, die auf ihrer Luftmatratze immer weiter vom Strand wegtrieb und bei Windstärke 6 21 Stunden überlebte, bis sie ein Frontex-Pilot im Meer entdeckte, ist eine tolle Geschichte über eine tapfere Frau und engagierte Retter - mitfühlend, bewegend und unterhaltsam aufgeschrieben. Und es ist eine Geschichte mit einem faden Beigeschmack.
Quelle: Stefan Scholl fr.de
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