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Flucht und Einwanderung

Warum landen weniger Flüchtlinge aus Libyen in Europa?

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistDonnerstag, 28.09.2017

Die Verläufe der Migration über das Mittelmeer ähneln sich jedes Jahr. Doch dieses Jahr ist es anders. Nachdem die Zahl der Ankünfte – und Tode! – im Mai und Juni noch über jenen des Vorjahres lag, gab es in Europa Befürchtungen, die Ankünfte würden wieder in die hunderttausende gehen. Doch die Ankunftszahlen fielen unerwartet im Juli und August. Obwohl die EU und insbesondere Italien auf eine Vermeidung weiterer Ankünfte hinarbeiteten, wurden die Entwicklungen weitgehend mit großer Verwunderung aufgenommen. Wieso setzten Migranten nicht im erwarteten Ausmaß nach Europa über? Die Theorien sind vielfältig. Offiziell liegt es an der Kooperation mit der libyschen Regierung, die aber keinen Einfluss auf die Milizen hat, die den Menschenschmuggel organisieren. Milizen behaupten, von Italien bezahlt zu werden – zumindest indirekt –, um den Schmuggel einzustellen. Die italienische Regierung bestreitet das. Offener ist Italien in der Unterstützung von Gruppen im Südwesten Libyens, die auf Migrationsrouten aktiv sind und nun Grenzen schließen sollen. Ob das tatsächlich passiert ist unklar. Eine in diesem Artikel vertretene Position ist, dass Schmuggler einfach auf ein anderes Geschäftsmodell umgestiegen seien: den Schmuggel von Öl. Möglich, aber würde dies den gleichzeitigen Schmuggel von Menschen ausschließen?

Die Wahrheit ist sicherlich eine Mischung aus all diesen Faktoren. In einer Sache hat The Economist zudem Recht: Menschenschmuggel ist ein Geschäft, das sich lohnen muss. Wie es den Flüchtlingen dabei geht, die doch nur Mittel zum Zweck sind, ist Schmugglern oft ebenso egal wie scheinbar den europäischen Regierungen. Über die höllischen Zustände in Lagern für Migranten wird seit langem berichtet. Es mögen eben diese Umstände sein, die Unfreiheit und Mittellosigkeit von Migranten, durch die sie zu schlechten Kunden für Schmuggler werden. Dies zu tolerieren reicht völlig aus, von den Deals mit Milizen ganz abgesehen, der EU hier jeden moralischen Anspruch abzusprechen.

Warum landen weniger Flüchtlinge aus Libyen in Europa?

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