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Warlords und Folterer: Das Paradebeispiel verfehlter Afghanistan-Politik – zusammengefasst

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozMittwoch, 31.10.2018

Ein Grund, warum der Afghanistan-Krieg kein Ende findet, sind brutale Warlords und Milizchefs, mit denen sich die westlichen Truppen seit Ende 2001 verbündet haben. Einer von ihnen war General Abdul Raziq, der Polizeichef der südlichen Provinz Kandahar.

Raziq wurde vor zwei Wochen von den Taliban getötet - während eines Treffens mit dem führenden NATO- und US-General im Land, Austin S. Miller. 

Seitdem herrscht unter vielen Afghanen Trauer. Raziq galt als jemand, der jahrelang erfolgreich gegen die Taliban vorging. Er machte meistens keine Gefangenen. 

Doch der mächtige Polizeichef hatte auch eine dunkle Seite. Er folterte und tötete seine Gefangenen - oftmals waren das auch einfache Zivilisten - persönlich. 

Im verlinkten Stück beschreibt May Jeong einige dieser Vorwürfe. Doch sie hebt u. a. auch hervor, dass Kandahar durch Raziq sicher wurde. 

Währenddessen bezeichnete Human Rights Watch Raziq - den wichtigsten Verbündeten der USA im Süden Afghanistans - als "torturer-in-chief"

Die UN war der Meinung, dass Raziq aufgrund der schwerwiegenden Menschenrechtsverbrechen, die ihm vorgeworfen werden, auf eine Anklagebank gehört. 

Besonders detailliert widmete sich US-Journalist Anand Gopal dem Fall Raziq. Er recherchierte 2013/14 vor Ort in Kandahar und kam zu dem Schluss, dass in der Region allein im Oktober 2013 die unkenntlich gemachten Leichen von über 40 Menschen gefunden wurden. 

Ähnliche Recherchen gibt es auch vom Journalisten Matthieu Aikins, der Opfer Raziqs interviewte und die Rolle der US-Regierung ("Unser Mann in Kandahar") in diesem Kontext kritisierte.

Nach dem Tod Raziqs habe auch ich einen Beitrag geschrieben, in dem ich darauf eingehe, wie fehlerhaft der Krieg gegen Terror in Afghanistan gewesen ist. Männer wie Raziq können nämlich niemals einen dauerhaften Frieden schaffen und schüren noch mehr Militanz und Extremismus. 

Raziq - für viele Afghanen nun ein "Nationalheld" - ist das beste Beispiel hierfür.

Warlords und Folterer: Das Paradebeispiel verfehlter Afghanistan-Politik – zusammengefasst

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Kommentare 1
  1. Hauke Friederichs
    Hauke Friederichs · vor mehr als 5 Jahre

    Ein wichtiger Beitrag und ein guter Hinweis auf einen starken Text: Viele Verbündete "des Westens" in Afghanistan waren ja keine "lupenreinen" Demokraten. Auch die Bundeswehr musste mit den Warlords im Norden sich irgendwie arrangieren. Die in Deutschland lang viel gelobte "Nordallianz" hatte ja auch ihre dunklen Seiten – zumindest aus Sicht der Paschtunen...

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