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Flucht und Einwanderung

Vom Spiegel zu Pegida. Oder: Und wer kritisiert die Journalisten?

Fabian Goldmann
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem

...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.

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Fabian GoldmannFreitag, 20.05.2016

Gäbe es den Begriff „Lügenpresse“ nicht schon, Journalisten müssten ihn erfinden. Klar, es sind vor allem einfältige Facebook-Trolls, die mit dem Begriff all jene Realitäten als CIA gesteuerte Propaganda abtun, die sich nicht mit ihrem vorgefertigten Weltbild vereinbaren lassen. Aber allzu oft dient der Begriff eben auch Journalisten, die Kritik an ihrer Arbeit gern pauschal als Verschwörungstheorie einfältiger Facebook-Trolls abtun.

Wirklich (selbst)kritische Auseinandersetzungen mit der eigenen Zunft, Hinweise darauf, dass auch die Arbeit von Journalisten stereotypen Denkschablonen und einfachen Erklärungsmustern unterliegt, findet man selten. Umso wertvoller sind deshalb Texte wie dieser von Charlotte Wiedemann. In ihrer Kolumne fragt sie nach der Rolle von Journalismus im Kontext der sogenannten Flüchtlingskrise. Wiedemann zufolge scheitern Journalisten nicht nur daran das „Problem“ korrekt abzubilden, sie sind selbst Teil des Problems – sei es, weil „Schützenvereine heute interkultureller sind als Journalistenrunden“ oder weil Ressentiments zuerst auf Zeitungsseiten geschürt, bevor sie auf auf Straßen manifest werden.

Das klingt zum Beispiel so: "Eine totgesparte Berichterstattung durch schlechtbezahlte freie Journalisten und mit Studio-Experten, die über Weltgegenden reden, die sie oft nie von Nahem gesehen haben.“ Oder so: „Die 'Islamisierung des Abendlandes' begann nicht bei Pegida, sondern auf den Titeln des Spiegels.“ Oder so: „Tatsächlich aber sind wir Journalisten zuständig: nämlich für die hochgiftigen Altlasten jahrelanger Meinungsmache. Sie kommen nun als Kondensat zurück, mit Aufschriften wie AfD oder Le Pen, und quellen aus den Kommentarfunktionen.“

Neben einen ziemlich guten Stück Journalismus liefert Wiedemann damit nebenbei noch den nicht unwichtigen Beweis, dass es zwischen affektierter Pauschalisierung und selbstverliebter Besitzstandswahrung noch ziemlich viel gibt, was es zu kritisieren lohnt. 

Vom Spiegel zu Pegida. Oder: Und wer kritisiert die Journalisten?

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Kommentare 2
  1. Sami David Rauscher
    Sami David Rauscher · vor fast 8 Jahre

    Zum Thema interkulturelle Medien: neuemedienmacher.de

  2. Gurdi (Krauti)
    Gurdi (Krauti) · vor fast 8 Jahre

    Schöner Fund und wahre Worte. Wenn man es herunterbricht, haben "beide Seiten" die selbe Logik der verunglimpfung übernommen und bezichtigen sich gerne gegenseitig der Propaganda und arbeiten mit Stigmata. Kampfbegriff wie Lügenpresse werdem schlauerweise auf beiden Seiten reichlich bedient.

    Eine traurige Entwicklung.

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