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Flucht und Einwanderung

Migrant_Innen vor organisiertem Verbrechen schützen? Warum nicht in Italien beginnen?

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistMittwoch, 02.08.2017

Viel hören wir darüber, dass die EU zum Schutz von Migrant_Innen die organisierte Kriminalität des Menschenschmuggels in Libyen und anderen Transitstaaten bekämpfen will. Die Sorge wirkt etwas scheinheilig, wenn man sich ansieht, wie Migrant_Innen in Europa aufgrund der Vernachlässigung durch die EU Opfer (und Mittäter_Innen) der organisierten Kriminalität werden.

Schon länger ist bekannt, dass die Mafia in Sizilien von der Ankunft der Flüchtlinge massiv profitierte, indem sie – wie andere Geschäftsleute – gegen hohe Pauschalen von der Regierung eine sub-Standard Unterbringung von Asylbewerber_Innen organisierte. Inzwischen hat die Cosa Nostra aber illegalisierte und marginalisierte Migrant_Innen ihren Strukturen einverleibt. Nigerianische Migrant_Innen – nicht selten Kleinkriminelle aus Nigeria – betreiben für die Mafia Drogenhandel und – was die katholische Mafia nicht selber machen würde – Zwangsprostitution durch Menschenhandel. Die Nigerianer_Innen machen für die Mafia – wie man früher über Gastarbeiter_Innen gerne sagte – die Jobs die sonst niemand machen will. Nur dass die Mafia hier ganz gezielt von der Ausbeutung profitiert, indem sie Migrant_Innen in der Abhängigkeit hält. Darunter leiden alle in Sizilien, Migrant_Innen aber natürlich am meisten, die wenig Schutz und Hilfe durch den italienischen Staat erhalten. Der italienische Staat übrigens, der gerade bei der EU um Hilfe bat, um die steigende Anzahl an Asylbewerber_Innen gemeinsam aufzunehmen. Die Antwort der EU: Nein danke. Lasst uns lieber den Menschenschmuggel bekämpfen, in Libyen.

Migrant_Innen vor organisiertem Verbrechen schützen? Warum nicht in Italien beginnen?

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Kommentare 1
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor mehr als 6 Jahre

    Erwartbar, aber deshalb nicht weniger schockierend. Besonders perfide ist natürlich, dass so der Anstieg kriminellen Flüchtlingen vorprogrammiert ist. Guckt man dann nicht hinter die Statistik, haben Populisten neue Munition. Das erinnert mich alles sehr an den piq von Michalea zur "Popular Revolution" in den USA. Diejenigen, die Missstände (mit)verantworten, profitieren von eben jenen Missständen und haben somit null Motivation, diese tatsächlich zu beseitigen.

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