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Flucht und Einwanderung

Mehr als eine Kassandra! Zum 90. Geburtstag von Noam Chomsky

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergFreitag, 07.12.2018

Auf seiner Webseite kann man sich einen Überblick über sein Werk verschaffen. Es ist zu vielgestaltig, um es in einem piq zu umreißen. Da er bislang neun US-Präsidenten erlebte, könnte er leicht ein Fall für den Kanal ZEIT UND GESCHICHTE sein, aber auch auf anderen Kanälen wäre er gut aufgehoben, allein schon durch seine augenöffnende Arbeit am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge.

Ein guter Einstieg für eine Reise in diesen intellektuellen Kontinent ist das Interviewbuch, das Kollege Emran Feroz mit ihm gestaltete. Zum Geburtstag gibt es ein Gespräch dazu, in dem er sich zu einem Aspekt äußert, der unsere Gesellschaft spaltet und polarisiert:

Chomsky meint, dass diese sogenannte Flüchtlingskrise vor allem eine moralische Krise sei. In Richtung Europa sagt er, dass das für die Europäische Union eigentlich überhaupt kein Problem sein sollte, diese Geflüchteten aufzunehmen. Er weist regelmäßig darauf hin, dass unsere Gesellschaften, unsere Regierungen, also von Amerika bis nach Europa, in vielerlei Hinsicht für die Konflikte in der sogenannten Dritten Welt verantwortlich sind. Er zeigt auf, dass, wenn man jetzt die Flüchtlingsströme nach Nordamerika in Betracht zieht, dass viele Konflikte eben in Südamerika von der US-Regierung entfacht wurden und dass dieser gegenwärtige Umgang mit den Geflüchteten einfach absolut unmenschlich und auch kriminell sei.

Über wenige 90-Jährige kann man sagen, wenn sie sterben würden, sie wären mitten aus dem Leben gerissen worden. Bei Noam Chomsky, der immer noch in den Kämpfen der Zeit steht, wäre das der Fall. Kollege Emran Feroz wünscht ihm 1000 Jahre. Mir würde genügen, wenn er wie einst Ernst Jünger zum 100. Geburtstag ein Interview stehend im Garten gäbe.

Zu Studenten sagt Chomsky immer noch:

Als ich so alt war wie ihr, herrschte in den Südstaaten noch Rassentrennung. Frauen hatten zu tun, was ihre Männer sagten. Das ist alles anders geworden. ... Ihr könnt euch zusammentun mit anderen und etwas ändern. ... Nutzt es.

Mehr als eine Kassandra! Zum 90. Geburtstag von Noam Chomsky

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Kommentare 9
  1. Ronald Steinert
    Ronald Steinert · vor mehr als 5 Jahre

    Was hat der Faschist Ernst Jünger mit dem Sozialisten Noam Chomsky zu tun, außer dass sie beide zu den Intellektuellen zählen und hochbetagt geworden sind?

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 5 Jahre

      Ernst Jünger war ein vielschichtiger Autor, was man sowohl an seinen linken Laudatoren, wie auch an einzelnen Verboten während der Nazi-Zeit erkennen kann.

      Aber: Es war ein rechter Autor.

      Bislang gaben, zumindest so weit ich es weiß, nur rechte Intellektuelle wie eben Ernst Jünger zum 100. Geburtstag Interviews im Garten.

      Wäre es nicht schön, wenn wir das in zehn Jahren mit dem linken Noam Chomsky erleben würden?

    2. Ronald Steinert
      Ronald Steinert · vor mehr als 5 Jahre

      @Achim Engelberg Das wäre allerdings schön, ändert aber nichts an Herrn Jüngers Hang zum genüsslichen Demokratie-Hass. Dass er während der Hitlerei zeitweise verboten war, will nichts heißen. Der „Führer“ war militärisch nur bis zum Gefreiten gekommen, was dem Offizier Jünger nicht imponieren konnte; der Kerl war ihm einfach zu proletarisch.
      Es gab im übrigen auch noch andere Hitlergegner selbst in den Reihen der NSDAP (die Brüder Strasser z.B.) oder auch der 1.-WK-General Ludendorff, welcher uns die Dolchstoßlegende beschert hat. Trotz Teilnahme am Hitlerputsch gehörte er später zu seinen Gegnern, was ihn (genau wie die Strassers) nicht im mindesten an seinem Antisemitismus gehindert hat.
      Dass Jünger von gewissen linksliberalen Kreisen genauso hofiert wurde wie Leni Riefenstahl zeigt einiges über den Verfall der politischen Kultur in jenen Kreisen.
      Ich finde, E. Jünger hat in einem Artikel über Chomsky nichts zu suchen.

    3. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 5 Jahre

      @Ronald Steinert Hier ein Artikel zu Jüngers Antisemitismus.
      https://www.welt.de/ku...

      Zu Bedenken ist auch: Die Vermutung des Verfalls der politischen Kultur in linksliberalen Kreisen erstreckt sich von der Zeit von Picasso und Klaus Mann bis in unsere Tage.

      Zu den Unterschieden zwischen Riefenstahl und Jünger findet man einiges in LENI WEINT von Peter Nadas, das gerade bei Rowohlt erschienen ist.

  2. Emran Feroz
    Emran Feroz · vor mehr als 5 Jahre

    Ohje, wir haben uns hier wohl gekreuzt. ;-)

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 5 Jahre

      Wollte Dir gerade schreiben. Das war nicht Synchronschwimmen, sondern Synchronpiqen. Und Chomsky hat es verdient!

    2. Emran Feroz
      Emran Feroz · vor mehr als 5 Jahre

      @Achim Engelberg Das stimmt.

    3. Christoph Weigel
      Christoph Weigel · vor mehr als 5 Jahre

      es spricht für piqd, emran und achim, wenn es bei chomsky "überkreuzungen" gibt.

    4. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 5 Jahre

      @Christoph Weigel Das freut mich!

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