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#Kaltland: Als ein Mann um ein Foto von sich im Schnee bat und als Kinderschänder im Netz landete
mal Journalist, mal Islamwissenschaftler, je nachdem
...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.
Eigentlich hatte ich den Text schon längst weggeklickt. Nur eine der zahlreichen Flüchtlingsstorys, die die Netz-Community täglich empört durchs Social-Media-Dorf treibt. Schnell geliked, schnell vergessen.
Aber dann hörte die Geschichte doch nicht auf, ihn mir zu arbeiten. Nicht weil der geschilderte Fall besonders krass oder die Tat einmalig wäre. Sondern weil ich mich erinnerte, wie oft ich schon als Fremder, der die Sprache kaum spricht und von der Kultur nichts versteht, Kinder auf syrischen, iranischen oder palästinensischen Straßen fragte, ob ich ein Foto von ihnen machen könnte. Und weil der Fall ein kulturelles Phänomen besonders anschaulich illustriert, dass im Gerede vom "Willkommensweltmeister" und "europäischen Werten" häufig zu kurz kommt.
Dies also ist die Geschichte von einem 30-jährigen Afghanen, der in Münster zum ersten Mal Schnee erlebte, einige Kinder und Erwachsene bat, ein Foto von ihm zu machen und daraufhin als vermeintlicher Kinderschänder im Netz bloßgestellt wurde. Und es ist die Geschichte über einen grundlegenden Unterschied im Umgang mit Fremden zwischen hier und großen Teilen der restlichen Welt.
[Die Geschichte stand zuerst in den Westfälischen Nachrichten. Aber der Text (v.a. der erste Absatz) ist so schlecht, dass er keinen piq wert ist.]
Quelle: Matthias Schwarzer Bild: dpa mt.de
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