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Flucht und Einwanderung

Gestern & Heute: Von der Undankbarkeit der Flüchtlinge

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergMontag, 30.11.2020

Der immer noch aktuelle, lesenswerte Essay von Dina Nayeri empfahl J. Olaf Kleist vor einigen Jahren auf Piqd. Warum bringe ich ihn heute nochmals?

Die iranischstämmige Schriftstellerin, hier ihre Webseite, entwickelte daraus ihr erstes Sachbuch. DER UNDANKBARE FLÜCHTLING ist eines der besten Bücher über Flucht und Einwanderung und es erschien mittlerweile in deutscher Übersetzung.

Nach den Zahlen der UNO-Flüchtlingshilfe waren im letzten Jahr mit fast 80 Millionen Menschen noch nie mehr auf der Flucht. Die Zahl verdoppelte sich in den letzten zehn Jahren. Die während der islamischen Revolution 1979 in ein wohlbehütetes Elternhaus geborene Dina Nayeri musste als Zehnjährige mit ihrer Mutter fliehen. In ihrem neuen Buch verbindet sie ihre Erinnerungen an ihre Flucht und ihr Ankommen in den USA mit Geschichten von heutigen Flüchtlingen. Für diese wählte sie so oft wie möglich eine szenische Darstellung. Also wie so häufig bei Büchern zu diesem Thema eine Mischung aus Dokument und Fiktion.

Am Ende ihrer Geschichte – sie lebt mittlerweile in Paris – hat sie eine globale Familie, d. h. die Mitglieder sind fast um die ganze Welt verstreut.

Für diese schriftstellerische Leistung erhielt sie heute den Geschwister-Scholl-Preis. Hier findet man, da es anders nicht möglich war, alles digital.

In ihrer Dankesrede (auf der Webseite auch im englischen Original) heißt es:

Ich sorge mich um eine selbstsüchtige Gesellschaft, die den Verletzlichen und Heimatlosen den Rücken zukehrt. Ich sorge mich, dass unser Anspruchsdenken über die demütige Entschlossenheit, die Zufälligkeiten der eigenen Geburt zu überwinden, obsiegen wird. Ich sorge mich, dass wir unseren Kindern nicht ihre eigene Geschichte vermitteln, darüber, wie sie zu ihren Privilegien oder Benachteiligungen gekommen sind. Ich sorge mich, dass die Tyrannei sich in unsere Herzen schleicht, verkleidet als Nationalstolz, Stammesdenken und Selbsterhaltungstrieb. Doch zugleich sorge ich mich um die puritanische Verurteilung vergangener Fehltritte. Ich sorge mich um eine Kultur, die allzu schnell diejenigen verurteilt, die einen Fehler gemacht haben, die gestolpert und gefallen sind und versuchen, wieder aufzustehen.

Und sie endet mit den Worten:

Und sehen Sie nur – ein türkisch-deutsches Ehepaar ist führend in der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19. Wenn Sie versuchen, sich vorzustellen, dass dies genau das Deutschland ist, von dem Sophie und Hans Scholl geträumt haben, in einer der dunkelsten Nächte des ersten Akts … was bewegt das in Ihren Herzen?

Gestern & Heute: Von der Undankbarkeit der Flüchtlinge

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Kommentare 3
  1. Natascha+Christoph H.
    Natascha+Christoph H. · vor mehr als 3 Jahre · bearbeitet vor mehr als 3 Jahre

    Das schlimme ist dass in diesem Beitragsausschnitt der Mensch Dina Nayeri auf Halbwahrheiten zurückgreift. Zum einen ist das beschriebene Türkisch-Deutsche Ehepaar weder führend in der Entwicklung eines Impfstoffes noch war das ganze nicht uneigennützig.Wie BioNtech selber bekanntgab hat man 375 Millionen(!) von hier lebenden SteurzahlerInnen für eine Entwicklung erhalten, die bereits von anderen Pharmaunternehmen verbessert wurde. Das man besonders das Türkische hervorhebt ist umgekehrter Rassismus. Will man jetzt die ehemalige Erfindernation Deutschland mit wissenschaftlichen Verdiensten anderer Nationalitäten aufrechnen um eine Aufnahme von Einwanderern zu rechtfertigen??Und, ist denn ein in Deutschland integrierter Mensch immer noch ein Türke? So wie es die Rechten sagen?
    Das verurteile ich.
    Was die Geschwister Scholl wollten, hat Dina Nayeri auch falsch gedeutet. Siehe hierzu die Berliner -Zeitung:
    https://www.berliner-z...

  2. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor mehr als 3 Jahre

    Wow, was für ein Zitat. Ich habe neulich erst bei einem Gespräch gehört, wie jemand darüber klagte, bei den nach Deutschland kommenden Geflüchteten sei ja 2015/2016 eine ganz große "Gier" zu spüren gewesen. Da fehlten mir dann echt die Worte.

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor mehr als 3 Jahre

      Ja, sie können leicht zu Sündenböcken werden.

      Das Buch DER UNDANKBARE FLÜCHTLING kann ich uneingeschränkt empfehlen.

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